Zur Eingabe eines Befehls benötigt es eines Eingabegerätes, in meinem Fall ist dies momentan die Tastatur. Im Laufe der Jahre haben sich jedoch Technologien entwickelt, die mittlerweile einen nicht zu unterschätzenden Teil unseres Alltags einnehmen. Da die Geschwindigkeit mit der die Technologie voranschreitet kaum noch nachvollziehbar ist, gehe ich in diesem Artikel insbesondere auf eine mögliche Eingabemethode der Zukunft ein, der Gedankensteuerung. Vorher jedoch möchte ich kurz auf neuste Erfindungen unserer Gegenwart eingehen.
Das Touchpad ist eines dieser neuen Technologien, welche sich momentan in unserer Gesellschaft großer Beliebtheit erfreut. Apple war einer der ersten, die diese Technologie für sich verwendete und sie dann in Form des iPod für den breiten Markt zugänglich machte. Diese Technik wurde innerhalb des Unternehmens weiterentwickelt und ist momentan auf dem Stand wie wir sie im iPhone oder im iPad kennen.
Eine andere Technologie von Eingabegeräten stellt die, der Bewegungserkennung dar. Durch eine Tiefensensorkamera können die einzelnen Bewegungen wahrgenommen werden und durch Software dementsprechend digitalisiert werden. Mit der Kinect (Spielkonsole aus dem Hause Microsoft) wurde diese Technologie dem Markt zugänglich gemacht. Ursprünglich für die Xbox gedacht, haben sich einige Hacker und Programmierer an die Arbeit gemacht, die Bewegungssteuerung für andere Geräte wie beispielsweise den PC kompatibel zu gestalten. Mittlerweile findet die Kinect auch in der Robotertechnologie sehr große Anwendung. Mit dieser Technologie gelang es erstmals einen Befehl zu Übermitteln ohne direkten Kontakt mit dem Gerät zu haben, sprich Körpersignale konnten erstmals gedeutet und in digitale Signale umgewandelt werden. Kein Kontakt zum Gerät und trotzdem macht es das was man will, soweit können wir also von der Gedankensteuerung gar nicht entfernt sein.
Ist es möglich in der Zukunft Geräte gezielt mit Gedanken anzusteuern und auf diese Weise Befehle weiterzugeben? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, müssen wir vorerst einen Blick auf unseren Körper werfen und verstehen wie Befehle bei uns weitergegeben werden. Das Zentrum stellt das Gehirn dar, welches durch Nervenverbindungen mit den einzelnen Extremitäten verbunden ist. Die stark vernetzten Neuronen im Gehirn senden ständig elektrische Impulse um Befehle weiterzuleiten. Wenn wir unseren Arm heben wollen, werden elektrische Impulse vom Gehirn zum Arm weitergeleitet, dort werden dann die entsprechenden Muskelpartien erregt und es kommt zur Bewegung. Nicht anders funktioniert es beim Computer, bei dem die Hauptplatine elektrische Befehle zur Hardware leitet.
Somit könnten wir theoretisch die elektrischen Impulse (Gehirnströme) als digitale Befehle weiterleiten. Was sich so futuristisch anhört ist in eingeschränkter Weise in der Wirklichkeit bereits vorhanden. Bereits 1996 wurde es gelähmten Patienten ermöglicht durch Gedanken Texte zu schreiben und Bilder zu malen. Die Apparate die man dafür verwendete waren sehr komplex und teuer. Heutzutage benötigt es lediglich eines Badekappen ähnlichen Gerätes, welches mit mehreren Sensoren ausgestattet ist, um die Gehirnströme wahrzunehmen. Es besteht sogar die Möglichkeit als Privatperson eine etwas abgespeckte Variante zu kaufen. Dieses Gerät kommt aus dem Hause Neurosky und hat die Form eines Headsets, nur dass es anstatt eines Mikrofons einen kleinen Sensor gibt, der über die Stirn gerichtet wird. Grob gesagt kennt dieses Gerät, etwa vergleichbar mit dem Binärcode, nur zwei Zustände, nämlich Gehirnströme sind vorhanden oder nicht. Natürlich herrscht permanent eine gewisse Gehirnaktivität, jedoch reagiert das Gerät erst ab einer gewissen Intensität. Die jeweilige Intensität erreicht man durch Konzentration, beispielsweise kann man dadurch einen Ball in einer virtuellen Umgebung zum schweben bringen. Es ist nicht von Relevanz woran man denkt, denn man kann genauso gut an einen Apfel, eine Orange, etc. denken, solange man sich stark genug konzentriert kann man den Ball zum schweben bringen. Da hier die Gedanken weniger im Vordergrund stehen sondern vielmehr die Konzentration, kann hier noch nicht die Rede von gezielter Gedankensteuerung sein.
Was es heutzutage bereits gibt ist erstaunlich, doch das ist nur der Anfang, das Potenzial dieser Eingabemethode ist weitreichender als bei allen zuvor. Bis wir zu dem Punkt kommen, an dem wir ohne großartige Konzentration ganz entspannt einen Gedanken an ein elektronisches Gerät weitergeben können, welches diesen richtig verarbeitet, werden wohl noch die ein oder anderen Jahre vergehen. Dennoch wird der Fortschritt deutlich erkennbar sein, man kann es etwa mit der Touch- Technologie vergleichen, die mit den Jahren immer sensibler auf Berührungen reagierte. Vermutlich wird es genauso mit den Sensoren passieren, welche die Gehirnaktivität messen. Immer mehr Prozesse im Gehirn werden nachvollzogen und elektronisch rekonstruiert und wenn es dann soweit sein wird, heißt es denken, denken, denken!