Sicherlich habt ihr ebenfalls diverse Aprilscherze zum 1. April 2011 verteilt oder seid peinlicherweise auf einen Scherz hineingefallen. In welcher Richtung sich die Angelegenheit auch ergeben hat, so möchten wir Euch heute einen Einblick in zwei erwähnenswerte Aprilscherze geben. DOch bevor wir die beiden Hits in der digitalen Welt vorstellen und diese durchleuchten, beantworten wir die Frage, warum es diesen Aprilscherz überhaubt gibt:
„Als Aprilscherz bezeichnet man den Brauch, am 1. April seine Mitmenschen durch erfundene oder verfälschte (meist spektakuläre) Geschichten, Erzählungen oder Informationen hereinzulegen. Zielpersonen sind (manchmal leichtgläubige) Familienangehörige, Freunde, Arbeitskollegen etc. Vor Auflösung des Schwindels sagt man z. B. April April. Aprilscherze sind in den meisten europäischen Ländern üblich.
Auch bei Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendern und bisweilen auch auf Webseiten ist es üblich, die Leser bzw. Hörer durch glaubhaft klingende, erfundene Beiträge, in denen aber meist übertriebene Details dem aufmerksamen Rezipienten Hinweise auf den fehlenden Wahrheitsgehalt liefern, „in den April zu schicken“ (Quelle wikipedia.de)
Neue App „Happy Owls“
Eigentlich ist daran nicht gewöhnlich, wenn ein Unternehmen eine neue App ankündigt. Anders bei der Firma Hootsuite, die das schon sehr geschickt eingefädelt hat. Am 1. April 2011 erhält die Redaktion eine Emails mit dem Betreff „HootSuite Pivot – CONFIDENTIAL & INTERNAL“ von Ryan Holmes, der CEO bei Hootsuite ist. Der Inhalt beschreibt, dass es der Firma sehr gut geht und weitere Entwicklungen anstehen. Hintergrund ist die Frage, ob sich das Unternehmen auch wirklich richtig positioniert hat. Plötzlich möchte der CEO eine gravierende Veränderung im Unternehmen einführen und zeigt einen Screenshot der App „Happy Owl“, welche sich noch in der Beta befindet. Hier wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um streng vertrauliche und interne Hinweise handelt. Jeglicher Kontakt zur Aussenwelt hinsichtlich der neuen App ist untersagt, bis kommenden Montag (also heute, den 4. April 2011) eine offizielle Verkündigung der Änderungen vorgenommen wird.
Kurz nach dieser Email (ca. 15 Minuten später) wird eine weitere Email an den gleichen Verteiler zugestellt. Diesmal teilt der CEO folgende Nachricht an die Empfänger mit:
The prior email entitled HootSuite Pivot was sent to you in error. It was intended to be sent only to our Board, Investors and Advisors and is highly confidential. Please delete and ignore. Thanks for using HootSuite, and have a great day!
Was soll man davon halten? Gleich posten, dass man etwas weiss…
Wie sind wir darauf gekommen? Wieso sollte ein Unternehmen, welches sich auf ein Produkt im Bereich der sozialen Medien plötzlich auf dem Spielesektor etablieren wollen und dann einfach nur ein Spielekonzept kopieren?
Aber hier ist der eindeutige Beweis aus dem LinkedIn Netzwerk:
App des Monats „iPadBlog“
Die erste Frage müsste lauten: WIe haben die Jungs es geschafft, eine App mit dem bereits registrierten Namen „iPad“ in den iTunes zu bekommen? Gar nicht, deshalb ist es auch eine WebApp. Was ist eine WebApp? Eine mobile Programmanwendung, die auf einen beliebigen Server abgelegt ist und über den Browser angesteuert wird. Somit ist theoretisch das Umgehen von iTunes möglich. Und hier beginnt die kurze Erzählung zu den Ereignissen der sagenumwobenen iPadBlog-App:
Kurz nachdem die iPadBlog.de Redaktion im Februar 2010 gegründet wurde, stand fest, dass wir auch eine eigene App benötigten. Das Angebot von yapperapp.com schien wirklich makellos. Für unter 200,- Dollar sollte es eine redaktionelle App geben. Umgehend wurden Grafiken produziert und das Konzept stand an einem Tag fest. Somit wurde ein Betrag via Paypal am 1. März 2010 überwiesen. Nach weiteren zehn Tagen erhielten wir folgende Email:
Your app was rejected by Apple see included msg from Apple for details. Pls let us know if you would like to make modifications to comply with Apple’s recommendation and like us to resubmit. There would be addtional $50 charge since the rejection was not due to our fault and we have to rebuild the binary and resubmit.
Was wir davon gehalten haben? Wir haben uns schlecht beraten lassen, denn von einem AppMaker (Entwickler) erwarte ich, dass er die Zugangsbedingungen kennt. Der Name „iPad“ war im Namen der App enthalten. Das geht natürlich nicht, da die Regeln am 10. März 2010 wie folgt aussahen:
Product Names Guidelines
You may use Apple, iPhone, or any other Apple word mark (but not the Apple Logo or other Apple-owned graphic symbol/logo) in a referential phrase on packaging or promotional/advertising materials to describe that the third party product is compatible with the referenced Apple product or technology, provided they comply with the following requirements.
- a. The Apple word mark is not part of the product name.
- b. The Apple word mark is used in a referential phrase such as „runs on,“ „for use with,“ „for,“ or „compatible with.“
- c. The Apple word mark appears less prominent than the product name.
- d. The product is in fact compatible with, or otherwise works with, the referenced Apple product.
- e. The reference to Apple does not create a sense of endorsement, sponsorship, or false association with Apple or Apple products or services.
- f. The use does not show Apple or its products in a false or derogatory light.
In other words, whether appearing on the application itself and/or in marketing materials, the word iPad may be used as a descriptor, but not as part of the product name.
Natürlich gab es Beratung. Es wurde uns geraten, keinen „Kampf“ mit Apple anzufechten und vor Gericht zu gehen. Vielen Dank, denn das haben wir auch gar nicht vor. Ziel ist es, für unsere Leser, Zuhörer und Zuschauer eine einfach zu bedienende App auf den Markt zu bringen, damit unsere Inhalte mit ein paar netten Feature aufgestockt, „applike“ konsumiert werden können. Auch wurden uns einige Berichte nahegelegt, die über Entwickler gehen, dessen Apps abgelehnt wurden.
Am 29. April 2010 wurde uns dann eine WebApp zugesichert – quasi als Alternative zu der „Rejection“ im AppStore durch Apple. (Anmerk. d. Redaktion: Eigentlich hätten wir nur den Namen ändern müssen, aber das Schicksal wollte, dass wir weitere Wege mit dem Entwickler gehen). Ein Tag später hatten wir Sie endlich in der Hand bzw. auf deren Server: Der Link direkt zur iPadBlog App. Netterweise gab es noch folgende Anleitung dazu:
Once this page loads for the first time, you will see a pop-up that instructs you to tap the ‚+‘ sign, then tap the ‚Add to Home Screen‘ selection, and finally tap the ‚Add‘ button. This procedure will add your app icon to the iPhone app screen. Tapping the icon will start the webapp. Your main feed will load, and you will see icons on the tab bar which will load your other feeds.
Wir hatten also nun die erste App auf einem iPad und iPhone. Bereits am 30. April 2010 bekam ich von unserem Redakteuren Alexander Füller ein nettes Feedback:
- Homefeed unvollständig
- weiter ältere Beiträge werden nicht geladen… Ok kann an Demo liegen
- Podcast Icon sehr verpixelt“
Gerne möchte ich an dieser Stelle noch empfehlen, dass sich das Unternehmen aber auch Gedanken um die Katalogisierung der App gemacht hat. Schließlich erhielten wir am 3. Mai 2010 den Hinweis, dass unsere iPadBlog App nun auch bei www.getjar.com aufgenommen wurde. Prima, kennen wir nämlich auch nicht. Am 12. Juni 2010 hat YapperApp dann auch gemerkt, dass die WebApp nur für das iPhone konzipiert ist und gerne eine iPad-Version nachgereicht werden würde.
Seit dem 12. Juni 2010 kämpfen wir um die Rückerstattung des Geldes, da die Entwickler jedes Mal eine Verbesserung versprechen, an die wir längst nicht mehr glauben. Deshalb ist unsere Auszeichnung „App des Monats“ im April 2011 der Aprilscherz in der digitalen Welt! Sorry, dass wir Euch Hoffnung gemacht haben, aber sollte es einen Entwickler geben, der hier wieder Ordnung machen möchte und uns eine App erstellt, der möge gerne Kontakt mit uns aufnehmen.
Was sind Eure besten Aprilscherzeaus der digitalen Welt gewesen?
Meine Aprilscherze waren nicht so spannend. Mein Onkel war am 31.3. Zu Besuch, weil er sich gerne mein iPad anschauen wollte. Am 1. April rief er an und sagte, er habe seinen Hut vergessen, ob ich denn mal nachschauen können. Doch da war kein Hut und ich sollte jedesmal weitersuchen, wahrend er am Telefon gewartet hatte und sich amüsierte… Happy April Fool…
Hey Jonas,
sei froh, ich durfte aufgrund von Falschinformationen mein Auto mit dem Zollstock abmessen, weil die Versicherung angeblich spezifischere Informationen zur Versteuerung des KFZ benötige.
Nunja, bin halt auch ich reingefallen 😉