Heiss diskutiert wurde diese Anwendung für unser Smartphone und nun ist die in den deutschen App Stores eingetroffen. Die von Telekom und SAP entwickelte Corona-Warn-App war in den ersten 24 Stunden ein Download-Hit. Über sieben Millionen Nutzer haben sich die Software bereits heruntergeladen. Für noch mehr Zuspruch soll eine DAX-30 Initiative sorgen.
Abends an einem Tag in der KW 25 im ZDF heute-journal wurde diese App als „S-Klasse der Corona-Apps“ bezeichnet und hat die Corona-Warn-App in den ersten 24 Stunden alle Erwartungen übertroffen: Jeweils über drei Millionen Bürger und Bürgerinnen haben sich den digitalen Baustein zur Pandemiebekämpfung aus den Stores von Apple und Google heruntergeladen. Macht zusammen 6,5 Millionen User.
„Die App ist ein Rockstar“,
hatte Telekom-Chef Tim Höttges in der Pressekonferenz zum Start der App in Berlin gesagt. Der hohe Zuspruch der Bevölkerung unterstreicht seine Aussage.
DAX 30 Chefs stehen dahinter
Um die Akzeptanz weiter zu erhöhen, haben sich die DAX-30 Unternehmen heute mit ganzseitigen Anzeigen in Tageszeitungen zur App geäußert. Darin heißt es:
„Die erste App für alle. Wir unterstützen die Corona-Warn-App der Bundesregierung. Einfach downloaden und gemeinsam gegen das Virus vorgehen.“
Die Initiative hatte Höttges vor einer Woche in einer Videokonferenz mit den Chefs der Unternehmen, an der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilgenommen hatte, vorgeschlagen. Darin wurde zugleich die Freiwilligkeit betont: Kein Unternehmen darf seine Mitarbeiter zur Nutzung verpflichten. Innerhalb weniger Tage entwickelte das Team der Telekom das Anzeigemotiv und sammelte die Unterschriften ein. In „normalen“ Zeiten dauert eine solche Synchronisierung sicher mehrere Wochen.
Video: Kanzlerin Merkel über die Corona-Warn-App
Die Corona-Warn-App könne zum „Begleiter und Beschützer“ werden und dabei helfen, Infektionsketten zu unterbrechen, betont Bundeskanzlerin Angela Merkel im aktuellen Podcast. Seit Dienstag ist die kostenlose Corona-Warn-App zum Download im App-Store sowie im Google-Play-Store verfügbar. Sie freue sich darüber, dass schon in dieser ersten Woche Millionen Menschen die App heruntergeladen haben.
„Je mehr mitmachen, desto größer ist dieser Nutzen“,
so die Kanzlerin.
App muss zeigen, was sie kann
Die App muss jetzt in der Praxis zeigen, was sie kann. Wer sich letzte Woche die App auf das Smartphone geholt hatte, sah zunächst grau unterlegt ein „Unbekanntes Risiko“ auf seinem Bildschirm. Nach dem ersten Tag sollte der Bildschirm jetzt grün erscheinen und ein „Niedriges Risiko“ bestätigen. Bis die ersten Benachrichtigungen ein „Erhöhtes Risiko“ und die Empfehlung zum Test zeigen, dauert es vermutlich noch Tage oder gar Wochen. Erst dann lässt sich wirklich sagen, ob die App ihren Zweck erfüllt.
Wie kann die App heruntergeladen werden?
Die App ist in allen App Stores erhältlich. Einfach „Corona-Warn-App“ in die Suche eingeben. Die App funktioniert auf iOS-Geräten (ab Version 13.5 des Betriebssystems) und Android-Geräten (Betriebssystems Version 6), zusätzlich müssen hier die Google Play Services installiert sein. Die App braucht etwa 20 MB Speicherplatz, aber wenig Strom und Daten. Zudem wird für die Nutzung keinerlei Datenvolumen berechnet (Zero-Rating).
Zwei Hotlines 0800 7540001 (Technische Unterstützung) und 0800 7540002 (Verifikation) unterstützen jederzeit bei Fragen.
Ihr findet in der Linkliste jede Menge weiteres Informationsmaterial, wie zum Beispiel ein Social Media Kit mit Facebook-Frames, Insta-Stickern und weiteren SoMe-Aktionen wie dem Hashtag #ichappmit. Desweiteren Plakate zum Download und einen Erklärfilm. Teilt das gerne auf Euren eigenen Social Media Kanälen, damit möglichst viele #dabei sind.
Weitere interessante Anmerkungen
Einige Nutzer wollen die App auch auf ihrem Zweitgerät, sprich Androidgerät installieren. Dabei ist aufgefallen, dass sie die App auch nicht über den Play Store finden können. Sie ist auch nicht unter den offiziell Covid19 Apps gelistet. Über die Website der Regierung habe man dann den Link gefunden. Es ist hoffentlich bereits jemand in Kommunikation mit Google, um dies zu korrigieren. Sonst floppt diese wunderbare App, weil die Menschen sie nicht finden. Viele werden das 1-2x im Playstore probieren und gefrustet aufgeben. Daher nicht selber suchen, sondern direkt über die hier im Beitrag angegebenen Links zu den etwaigen AppStores.
Fazit
In einer Demokratie müssen wir nicht einer Meinung sein, aber wir sollten uns mit gegenseitigem Respekt begegnen. Für uns als Digitalredaktion fällt die Bezeichnung „Aluhutträger“ nicht mehr unter einem respektvollen Umgang. Wie schon im Verlauf einer Gastbeiträge bekundet, finden wir es vorbildlich, die Corona-App als Open Source zu veröffentlichen.
Im Widerspruch dazu steht aber, dass sie auf Implementierungen setzt, die nur im propritären Google Services Framework beinhaltet sind. Hat jemand aus unserem Leserkreis, warum Google diesen Source Code geschlossen hält?
Heute hören viel zu viele Menschen auf, kritisch nach den Nachteilen zu fragen, wenn ein „überlebenswichtiger“ Vorteil verkauft wird. Wir müssen uns nur die ganzen Sprachassistenzen in den Wohnzimmern anschauen. Es wurde Komfort gekauft, aber die damit verlorene Abhörsicherheit wird mit für uns unverständlich gigantischem Vertrauen belohnt.
Zusammenfassend halten wir konstruktive Kritik immer für berechtigt, auch wenn wir sie nicht immer teilen oder das damit übermittelte Feedback nicht immer sofort als Verbesserung umzusetzen ist. Kritische Stimmen bleiben wichtig.
Im Fernsehen gab es gestern Umfrageergebnisse nach denen ca 65% die App installieren wollen. Reicht das aus? Dazu kommt noch die Gefahr, dass eine erfolgte Warnmeldung (Begeben Sie sich in Quarantäne) aus irgendwelchen Gründen nicht befolgt wird, also der Nutzen der App weiter eingeschränkt ist.
Verbesserungspotential ist auch gegeben:
„Bei Apple-Geräten wie dem iPhone ist das aktuelle iOS 13.5 Mindestvoraussetzung. Das gibt es für Geräte ab dem iPhone 6s oder dem iPhone SE. Ältere Modelle wie das iPhone 5, 5S oder 6 reichen nicht aus.“
Für uns nicht nachvollziehbar, warum man hier sehr viele Nutzer ältererer Geräte außen vor lässt. Eine rasche Erklärung aber auch hierzu: Nein, ist nicht möglich da Apple die erforderliche API erst ab iPhone 6s bereitstellt. Wir vermuten, es hat mit dem notwendigen Bluetooth LE Standard zu tun, oder das Apple ältere Geräte allgemein nichtmehr untersützt. Von daher kann man den Personen schon aus sicherheitsgründen nur raten, ihr Telefon auszutauschen. – Das iPhone 6s ist nun auch schon 5 Jahre alt. Lest EUch mal den Beitrag zum aktuellen iPhone Xs durch.
Allgemein ist als Fazit weiter festzuhalten: Respekt für diese Leistung und Einsatz. Die App ist bei uns runtergeladen, mit Familie und Freunden geteilt, funktioniert, ist verständlich und einfach! Wir hoffen, dass sie von sehr vielen genutzt wird und das Bedenkenträgertum der Deutschen diesmal nicht die Oberhand gewinnt. Denn sollte das so sein, dann fragen wir uns tatsächlich, weshalb so viele bedenkenlos mit einem unglaublichem Selbstverständnis ihren Alltag in sozialen Medien teilen und eben mal schnell auf „Cookies akzeptieren“ klicken… Daumen sind fest gedrückt. Eine gute Sache, RKI. Danke für Euren Einsatz! Wir hoffen sehr, dass die App uns auf dem Weg in Richtung von mehr Normalität unterstützt. Auch frueen wir uns auf Eure Kommentare. Doch vorher noch ein Video.
Video: Erkärfilm der Corona-Warn-App
Viele haben uns schon im Vorfeld geschrieben, sie seien Fan von der App und hoffen, dass sie zahlreich genutzt wird.