Wäre es nicht fantastisch, sein iPad als echten Schreibsklaven zu nutzen? Das iPad wird erst zu einem Multifunktionsgerät, wenn ihr die richtige App installiert.
Das Unternehmen Nuance hat vor kurzem sehr erfolgreich Dragon Dictation & Dragon Search auf Deutsch vorgestellt – zwei Apps, die sprachgesteuert sind und kostenlos im deutschen iTunes Store verfügbar sind. Mit Dragon Dictation können Sie ab jetzt Ihre E-Mails bzw. Textnachrichten diktieren und sofort versenden bzw. Ihren Facebook bzw. Twitter Status per Sprache aktualisieren und sofort ins Netz laden. Diese Methode ist bis zu fünf mal schneller als die Eingabe über Tastatur. Mit Dragon Dictation könnt ihr auch Euren Facebook-Status aktualisieren, sich selbst Notizen oder Erinnerungen senden oder Tweets für die ganze Welt veröffentlichen … alles per Sprache. Wenn ihr also unterwegs seid, setzt lieber Eure Stimme statt der Tastatur ein, um kurze SMS oder längere E-Mails zu verfassen.
Bei der Installation ist aufgefallen, dass einem Lizenzvertrag zugestimmt werden soll und die App nachfragt, ob auf die Telefonliste zurückgegriffen werden kann – der Upload von Kontaktnamen. Während der Installation fragt das System den Nutzer, ob es nach Eurem Akzeptieren der Lizenzbestimmungen (EULA) Eure Namen zum Vokabular hinzufügen soll. Natürlich ging in der Szene ein kleiner Aufschrei los: „Datenschutz“, schrie es aus allen Ecken. Das Unternehmen will an meine Kontaktdaten im Telefonbuch. Auch die Rezensionen im deutschen AppStore haben dies verlauten lassen. Wir vom iPadBlog sind der Sache nachgegangen und fragten bei Unternehmen nach, warum diese Daten erhoben werden und was geschieht, wenn „ja“ ausgewählt wird:
- Dragon liest nur die Namen aus Eurer Kontaktliste, keine E-Mailadressen, Telefonnummer, Adressen oder sonstigen persönlichen Daten.
- Dragon lädt diese Namen auf den Server, wo sie der eindeutigen und anonymen 40-stelligen Geräte-ID (UDID) Eures iPad oder iPhone zugewiesen werden.
- Beim Diktieren von Namen greift Dragon auf diese Namen aus der Kontaktliste zurück, was die Fehlerfreiheit beim Schreiben erhöht.
- Dragon synchronisiert Eure Kontaktlisteneinträge periodisch mit dem Server, es sei denn, ihr ändert die Einstellung dafür.
Damit ist klar: Die App lädt ausschließlich Namen hoch. Wieso will sie die haben? Um die Erkennungsgenauigkeit zu steigern und das Diktat möglichst exakt zu machen. Um ein Beispiel zu nennen: Für Spracherkennungssoftware ist es ziemlich unmöglich zu erkennen, ob ihr an einen „Reimund“ oder „Raimund“ schreibt. Auch komplizierte Nachnamen erkennt das System besser, wenn es die geschriebenen Namen im Adressbuch kennt. Man kann diese Unterstützung aber auch einfach ablehnen, wenn man die Namen nicht schicken möchte. Dann funktioniert die App trotzdem, man muss sie nicht löschen. Nur eben nicht so gut, wenn es um die Erkennung von Namen geht. Namen und Diktate werden von einer vollautomatischen Spracherkennungssoftware ohne menschlichen Eingriff verarbeitet. Nuance sichert Datenintegrität und -sicherheit zu. Alle Spracherkennungsaufträge und damit verbundenen Daten werden in Rechenzentren in EMEA verarbeitet. Sie unterliegen denselben strengen Sicherheits- und Datenschutzstandards, die Nuance auch für die Verarbeitung sensibler Daten in anderen Geschäftsbereichen zu Grunde legt.
http://www.nuance.de/company/privacy/
Zum Thema Datenschutz hat Nuance ausführliche Informationen auf der dragonmobileapps-Seite veröffentlicht: http://www.dragonmobileapps.de/apple/supportdictation.html (Reiter Datenschutz).
Die Apps gibt es momentan auf Deutsch, UK und US Englisch. Es sollen zu einem späteren Zeitpunkt neue Sprachen hinzukomen – Französisch, Italienisch & Spanisch. Jeder Kunde kann zwischen den Sprachen hin- und herschalten bzw. in den jeweils verfügbaren Sprachen diktieren.
„In den USA haben sich die beiden Dragon-Apps seit ihrer Markteinführung im Dezember 2009 zu echten Rennern entwickelt. Dem entsprechend laut war auch der Ruf der deutschen Apple-Fans nach den Apps“, kommentiert Michael-Maria Bommer, Geschäftsführer von Nuance in der DACH-Region. „Wir sind begeistert, dass die Dragon-Spracherkennung nun auch hier mobil wird. Wer sein iPad und iPhone liebt, wird es mit Sprachsteuerung nun ganz neu für sich entdecken!“
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Jetzt Dragon Dictation im AppStore erwerben:
[app 341446764]
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[app 341452950]
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Dragon Dictation ist ja aus der PC-Welt recht bekannt. Wer hätte gedacht, dass die auch gute Apps auf den Markt bringen würden. Finde den Ansatz aber wirklich prima. Was mich interessieren würde, ob die Umrechnung von Sprache in Text im Prozessor des Endgerätes stattfindet oder in der „Cloud“?
Sehr schöner App Hinweis. Das beste ist, dass es auch funktioniert. Wenn die PC Software auch so funktioniert, ist das mein nächster Wunsch. Hat jemand bisher Erfahrung mit der PC-Software gemacht?