Bei einem Terroranschlag in San Bernadino am 2. Dezember 2015 wurden insgesamt 14 Menschen getötet und 21 weitere verletzt. Das FBI ist dabei weitere Hinweise bezüglich des Attentats zu ermitteln und verlangt im Rahmen dieser Ermittlungen den Zugang auf verschlüsselte Handydaten eines Angreifers. Somit wandte sich das FBI an Apple, doch der Firmenchef des Milliardenunternehmens verweigerte diese Anfrage und fordert sogar noch eine öffentliche Debatte über Datenschutz. Darf die US-Bundespolizei den Apple Konzern zwingen ihnen Zugang zu verschaffen? Ein sehr heikles Thema.
Apple bleibt standhaft
Nach einem Versuch der US-Bundespolizei an verschlüsselte Kundendaten zu gelangen, indem sie Apple dazu zwingen diese weiterzugeben, bleibt CEO Tim Cook hart und will nun sogar juristisch gegen eine entsprechende Anordnung einer US-Bundesrichterin vorgehen. Diese verlangte, dass Apple den Behörden bei der Entsperrung des Mobiltelefons hilft, welches einem der Attentäter von San Bernadino gehörte. Das Gerät ist das Diensthandy des nach dem Anschlag getöteten Angreifers Syed F. und es ist mit einem Passwort gesichert. Das Problem beim vorliegenden iPhone: Wird mehr als zehn Mal hintereinander der falsche Code eingegeben, löscht Apples Standardprogramm jegliche Daten. Die Richterin fordert: Ein Programm, mit welchem das Passwort umgangen werden kann.
Tim Cook geht an die Öffentlichkeit
Tim Cook schreibt auf Apples Internetseite direkt an die Kunden: „Die US Regierung verlangt von Apple letztlich die Entwicklung eines Generalschlüssels, der Hunderte Millionen Schlösser öffnet. Das hat Auswirkungen weit über den aktuellen Rechtsstreit hinaus, und deshalb muss es darüber eine öffentliche Diskussion geben. Wir wollen, dass unsere Kunden und Menschen überall im Land begreifen, was auf dem Spiel steht. Während die Regierung argumentieren mag, dass dies nur auf diesen Fall beschränkt sei, gibt es keinen Weg, so etwas zu garantieren“, so Tim Cook. Kurz gesagt: Wenn dieses Programm in die falschen Hände geraten sollte, öffnet es theoretisch auf jedem iPhone eine Hintertür, durch welche sämtliche Daten ausgelesen werden können.
Antwort des FBI
Die Gegenseite argumentiert, dass es ein sehr großes Problem sei, wenn Strafverfolger ein Gerät fänden, auf das man kein Zugang bekäme. Laut Aussagen des FBI-Chefs James Comey erhoffen sich die Ermittler wichtige Erkenntnisse von der Entschlüsselung des iPhones: „An diesem Morgen, bevor der Attentäter aus dem Zug stieg, um einen Massenmord zu begehen, hat er 109 Nachrichten ausgetauscht mit einem Terroristen im Ausland. Wir wissen nicht, um was es ging. Wir wissen es nicht, weil die Informationen verschlüsselt sind. Und das ist ein großes Problem.“ Hinzu kommt, dass die beiden Attentäter ohnehin große Mühe darauf verwandt hatten, ihre Mobiltelefone und andere Computerfestplatten so zu zertrümmern, dass sie nicht mehr zu entschlüsseln waren.
Wie kann es sein, dass das FBI nicht in der Lage dazu ist, einen einfachen Code auf dem iPhone zu knacken? Das ist eine Frage, die sich viele stellen. FBI-Chef Comey äußerte sich dazu in der vergangenen Woche auf dem US-Kongress: „Wir kommen nicht an die Daten ran. Die Leute schauen Fernsehen und meinen, wir könnten alles, aber das ist nicht so: wir kommen da nicht ran.“. So sicher ist also ein iPhone, kaum vorstellbar. Cook bleibt nach wie vor standhaft und betont, dass Apple das FBI wie vorgeschrieben unterstützte und den Ermittlern alle vorliegenden Daten zur Verfügung gestellt habe. „Aber jetzt hat das FBI nach etwas gefragt, was wir nicht haben – und auch zu gefährlich finden, es zu erschaffen.“ Wie ist euer Standpunkt zum Thema? Sollte Apple den Forderungen des FBI nachgehen oder weiterhin seinen Pro-Datenschutz-Standpunkt vertreten? Lasst es uns in der Kommentarfunktion wissen!
Angewiesen auf Kooperation
Ich denke, dass Apple hier einfach helfen muss, denn nach 10 mal eingegebenen Passwörter alle Daten zu verlieren wäre sehr sehr hart. Ich denke hier geht es um die nationale Sicherheit vieler Länder, was eine Hilfe zwingend notwendig macht.