Der „normale“ Zyklus sieht es vor, dass Smartphones, sowie Tablets mit der Zeit günstiger werden. Jedoch sind Apple-Geräte wie beispielsweise das iPad Pro und iPhone 6s mit dem neuen Jahr 2016 in Deutschland teurer geworden. Wie kann das sein? Will Apple etwa noch mehr Geld aus seiner ohnehin schon so zahlungsfreudigen Kundschaft gewinnen? Das lässt sich wohl verneinen. Der Grund für diese Preisentwicklung ist eine Gebühr, welche alle Importeure und Hersteller seit Anfang diesen Jahres für jedes Tablet und Smartphone in Deutschland zahlen müssen.
Mit einer sogenannten Urheberabgabe soll laut Deutschlands Digitalverband bitkom „das legale Kopieren von urheberrechtlich geschützten Inhalten wie Musik, Film, Foto oder Text für den privaten Gebrauch abgegolten werden“. Die Hersteller und Importeure von PCs müssen diese Pauschale schon seit längerer Zeit bezahlen. Nun wird sie seit 2016 auch auf Tablets und Smartphones erhoben.
Anfallende Kosten sollen an Kundern weitergegeben werden
8,75 Euro pro Tablet und 6,25 pro Smartphone sind damit seit Beginn des Jahres fällig. Dies klingt beim einzelnen Gerät zunächst nicht viel, auf die Masse hochgerechnet zahlen Kunden aber Millionen von Euro drauf. Unternehmen, die Mitglieder im bitkom-Digitalverband sind, zahlen 7 bzw. 5 Euro. Auch Apple ist ein Angehöriger des Verbands und zahlt damit den verminderten Satz an Gebühren für ihre Geräte. Für die Erhebung der Pauschale von den Herstellen und für die Weitergabe an die Uhrheber, der in der Theorie kopierten Inhalte, sind laut den bitkom Verwaltungsgesellschaften wie die VG Wort, VGL und die Gema verantwortlich.
Die neuen Preise der Geräte sehen etwas komisch aus…
Woher kommen diese Beiträge plötzlich?
Eine durchaus berechtigte Frage: Smartphones und Tablets gibt es ja nicht erst seit gestern. Die oben genannten Pauschalen sind das Ergebnis zäher und langer Verhandlungen zwischen bitkom und den Verwertungsgesellschaften, die ursprünglich satte 36 Euro für Smartphones und 15 Euro für Tablets forderten. Bitkom erklärt es sei vorgesehen, dass die Hersteller diese Kosten an ihre Kunden weitergeben. Das legale Kopieren von urheberrechtlich geschütztem Material im privaten Rahmen wird gleich indirekt beim Kauf des Geräts in Rechnung gestellt. Mit der Preiserhöhung ihrer Produkte hält sich Apple im Endeffekt nur an Deutschlands neue Vorgaben. Ob nun andere Hersteller ebenfalls ihre Preise erhöhen oder die Gebühr im Gegensatz zu Apple aus Kulanz selbst übernehmen, wird sich zeigen. Die Preise im Shop des Apple Konkurrenten Samsung bleiben bislang völlig unverändert.
Anfang Dezember 2015 erklärte der Verband bitkom, dass man einerseits froh über die Einigung zur Urheberabgabe sei, aber andererseits das System dieser Pauschalabgabe kritisiere. Es erscheinen immer wieder neue Geräte, bei denen dann erst geprüft werden müsse, inwiefern diese zum Kopieren von Inhalten genutzt werden. Das kontroverse an dieser Pauschale sei aber auch, dass der Trend immer mehr zum Streamen von Inhalten geht, was die Vervielfältigung im privaten Rahmen ohnehin nicht zulässt. Wir finden, dass sich diese Kostenpauschale definitiv nicht auf Nutzer auswirken sollte, die Unternehmen könnten hinsichtlich dieser Gebühren eine gewisse Kulanz den Käufern gegenüber zeigen und die Pauschale selbst übernehmen. Teuer genug sind die Kleingeräte ja allemal. Wie ist eure Meinung dazu? Denkt ihr Apple hat hierbei richtig gehandelt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen, oder sendet uns eine Nachricht an unsere Facebook-Seite.
Danke für den Beitrag Joy,
Ich finde die Geräte schon OHNE Abgabe sehr teuer. Dass im Jahre 2016 diese Abgaben auf die ohnehin schon hohen Margen draufgelegt werden, ein echtes Unding. Nein , Apple hat hier nicht richtig reagiert. Wo soll das hinführen? Ich bin auch nicht mehr bereit, Briefe zu versenden. Von 60 auf 70 Cent innerhalb von 24 Monaten ist ein NoGo. Meines Erachtens sollten solche Preiserhöhungen mit dem NichtKauf abgestraft werden. Genügend Alternativen im Smartphonebereich gibt es, ebenso auch beim Brieftransportationsverkehr. Oder Smartphones nur noch gebraucht kaufen, dann hat lediglich der Erstkäufer die Arschkarte gezogen. Dafür scheinen ja noch Einige Leute bereit zu sein. Ich jedenfalls nicht. Mein Gehalt steigt auch nicht so exorbitant in die Höhe. Ch warte ja schon darauf, dass mir nich ein EU-Flüchtlingssolidaritätszuschlag vom Gehalt abgebucht wird…