Im Jahr 2010 stellte das Unternehmen equinux tizi, den ersten mobilen DVB-T Empfänger für iPhone und iPad, vor. Das Antennenfernsehen stellte eine gute Alternative zu Kabel und Satellit dar. Es war beliebt Fernsehen auf den mobilen i-Devices zu schauen und equinux brachte als damaliger Marktführer eine große Zahl der Geräte in den Umlauf. Nun soll die neue Version, der DVB-T2 erscheinen, doch equinux veröffentlicht einen Blogbeitrag, in welchem sie drei Gründe für das scheitern ihres eigenen Produkts aufzeigen.
Eine Marktforschung bei den Kunden des ersten Antennenempfängers ergab, dass es erstaunlich wenig Interesse an einem neuen Modell gibt. Das Fazit: Unter mobilen Nutzern spiel DVB-T2 keine Rolle mehr.
Aus diesen 3 Gründen wird sich DVB-T2 nicht mehr durchsetzen:
- DVB-T2 ist teuer69 Euro pro Jahr für alle Sender. Dazu kommen die Kosten für neue Hardware. Mindestens nochmal genau so viel. Doch wer ist bereit so viel Geld für eine Technologie im Anfangsstadium auszugeben?
- Es gibt keine Hardware für mobile NutzerFür mobile Nutzer gibt es bislang keinen Anbieter, der die Entschlüsselung der Privatsender z.B. per USB Stick unterstützt. equinux hat sich von weiteren DVB-T2 Projekten zurückgezogen. Zu unsicher die Zukunft, zu wenig Nachfrage.
- Streams sind die Zukunft. Antennen Fernsehen ist vorbeiWer hasst die Klötzchen beim digitalen Fernsehen nicht, die durch Störungen entstehen können? Egal ob bei Sat oder Antenne. Ganz los wird man sie meist nie. Anders bei Streams: Keinerlei Artefakte. Wenn es Probleme gibt, dann häufig, weil die Bandbreite nicht reicht. Adaptive Streamingverfahren lösen das und stellen den Stream schnell wieder auf die Beine. Eine grundsolide Technologie.
Live Streams: Die bessere Alternative
Wer braucht heutzutage noch zusätzliche Hardware zum Fernsehschauen auf Mobilgeräten, wenn man auch einfach eine Gratis App mit allen relevanten Sendern herunterladen kann. Hinzu kommt eine bessere Bildqualität der Sender, welche mittlerweile oft schon in HD verfügbar sind.
Fernsehen ist out
Wenn man Filme oder Serien schauen möchte, wird man sich diese noch in den seltensten Fällen im Fernsehen ansehen wollen, wo man auf feste Sendezeiten angewiesen ist und die Lieblingsserie immer wieder mit Werbung unterbrochen wird. Der moderne User nutzt Streaming Portale wie beispielsweise Netflix oder Amazon Prime Video.
Für wen lohnt sich der Umstieg auf DVB-T2?
Diese Frage beantwortet equinux mit: „Für niemanden. Man muss in neue Hardware investieren und zusätzlich für Privatsender zahlen. Und fraglich wird sein, wie lange diesmal auf diese Technologie gesetzt wird.“
Wenig Nachfrage, hohe Kosten, geringes Angebot. Zudem ist Broadcast dieser Form schon allein deswegen misslungen, da die Daten in den knappen Frequenzbereichen auch noch verschlüsselt werden, das heißt: Sie sind nicht einmal für jedermann verfügbar. Die DVB-T2 Frequenzen einfach lieber für Mobilfunk freigeben. Damit ist allen Beteiligten geholfen.
Fazit