Ein Kommentar von Sven Fajfar (iPadBlog.de Redaktion)
Voller Spannung was Apple auf der WWDC 2017 in San Jose präsentieren wird, haben wir mal wieder ein Feuerwerk erlebt – zumindest, wenn es nach Apples Aussagen ging. Getreu dem Motto „Höher, schneller, weiter…!“, zeigten Apples TOP-Manager mal wieder was sie sich, als Gegenleistung für ihre Manager-Gehälter haben einfallen lassen. Auch ich verfolgte mit großer Spannung und hoher Erwartung das Event und was soll ich dazu sagen, ausser, dass einige einfach ÜBERBEZAHLT sind. warum einige? Weil es durchaus aber auch interessante Entwicklungen gab.
Diese waren schlicht:
- Updates
Die vielleicht auf den ersten Blick toll wirkten, aber mal im Ernst, Innovation im klassischen Sinne, ist etwas anderes.
Highlights in iOS11?
Grafische Verbesserungen für den AppStore, waren vielleicht überfällig, aber brauche ich wirklich im Control-Center eine 3D-Touch-Funktion?
Möchte ich, dass meine iMessages in iCloud gespeichert werden, auch wenn der Nutzergedanke, mehr Speicherplatz zur Verfügung zu stellen, lobenswert ist?!
Siri wird intelligenter! Na, endlich! Wird sie auch hübscher – Ironie off – ? Ich glaube es aber erst, wenn Siri sich in der Praxis beweist, bis jetzt musste ich feststellen, das Siri in Deutschland leider nicht das erfüllt, was sie mir verspricht. Ironischerweise spiegelt sich diese Thematik immer wieder in zwischenmenschlichen Beziehungen wieder, wie z.B. zwischen Frau und Mann!
Sinnvoll erscheint mir z.B. die Funktion in LIVE-Fotos. Bilder aus den einzelne Frames zu speichern und sie gleichzeitig als Live-Fotos behalten zu können ist für mich, als (Hobby)-iPhone-Fotograf, sicherlich eine spannende Geschichte.
Ebenso wie die Langzeitbelichtungsfunktion – auch diese Funktion empfinde ich als sehr positiv, da wir mit den iPhones immer wieder Probleme mit dunklen Umgebungen haben.
Unser Protagonist – das iPad
Die innovativsten Updates, meiner Meinung nach, bekommt das iPad. Der Ansatz die Produktivität im Bezug auf das Arbeiten mit dem iPad zu verbessern ist definitiv eine gute Sache, will Apple das iPad doch zu einem zweiten „Surface“ umwandeln? Lieber Steve, wir wissen, so war das nicht in deinem Sinne!
Einige Zusatzdienste und Features
Als Autofahrer ein „Do Not Disturb While Driving“-Modus zu erhalten ist sicher eine gute Idee, wenn ich aber als Nutzer diese Funktion ausschlaten kann, dann frage ich mich wozu diese Funktion dienlich sein soll? Den Ansatz finde ich persönlich sehr gut, aber so wirklich entschärft Apple damit die Problematik mit dem „Smartphone am Steuer“ nicht. Vielleicht nächstes Jahr…
Amazon Prime auf dem AppleTV? Prima, meine Frau freut sich! Ein weiteres Gerät in meiner Familie wird von ihr blockiert, sorry, ich meinte natürlich verwendet. Ich glaube, ich brauchein zweites AppleTV.
Mit macOS Hihgh Sierra soll also meine Privatsphäre besser geschützt werden und Werbetracking verhindert werden? Über die Umwege zur Einstellung dieser Funktion bin ich mal gespannt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Apple auf Werbeeinnahmen verzichtet.
Neben den Aktualisierungen in Photos und Final Cut Pro, was für Fotografen und Filmer sicherlich interessant ist, werden ein paar Neurungen in Apple Mail (Splitscreen), im Dateisystem sowie für die Grafik Engine Metal2 eingeführt und vorgenommen.
- Hardware
Gestern hatte ich das Gefühl, dass Apple die Nutzerschaft der Spieler, wenn es um die Weiterentwicklung von MacBooks und iMacs geht, mehr im Fokus hatte. Sicherlich keine schlechte Idee, wenn ich die Leistung der Macs auf „Herz und Niere“ testen möchte. Auch die VR-Unterstützung ist sicherlich eine unterhaltsame Möglichkeit, dem kommerziellen Nutzer für die Mac-Familie zu begeistern. Hier wäre aber die Umsetzung auf dem AppleTV ein interessanterer Ansatz gewesen. Auch wenn es technisch eine große Herausforderung wäre. Aber wer stellt sich vor den Mac und spielt VR-Games?
Steckt da nicht eine neue Produktidee drin, Apple? Sicherlich sollten sich iMacs auch weiterentwickeln, die Performance steigern und den Anspruch haben für professionelles Arbeiten ein sinvollen Standard zu bieten. Aber wie sinnvoll ist es z.B., wenn das neue Flagschiff (iMac Pro) fest verlötete RAM-Bausteine hat und man noch nicht einmal diese Module austauschen kann, dafür dann noch einen Preis von nur $ 4.999,- zu verlangen ist wirklich sportlich – und das ist nur ein Beispiel.
Die Erweiterung von 9.7″ auf 10.5″ bei den neuen iPads finde ich sinnvoll, ist das doch eine Größe, die man sich noch gerne in die Tasche packt. Softwaretechnisch sicherlich weniger interessant ist die Drag- und Drop-Funktion. Das als „das neue Feature“ zu präsentieren, naja…
HomePod? Irgendwie fragte ich mich gestern, ob sich die Produktentwickler bei Apple nichts besseres haben einfallen lassen können, auch wenn aus Marketingsicht sicherlich das Wort „Pod“ immer mit Apple in Verbindung gebracht wird. Ein Pod ist ein Pod! Das was wir gestern präsentiert bekommen habe,n gleicht eher einer „Home-Urne“. Technisch aber wird es wahrscheinlich eines der besten Produkte auf dem Markt. Wobei die Konkurrenz nicht schläft. Amazon Echo kommt bald mit Bildschirmunterstützung. Unsere Lorena berichtete bereits. Cupertino war wohl zu sehr mit dem Bau seines neuen Headquarters beschäftigt und hat den Markt nicht genau beobachtet.
Wir sollen uns also mehr mit Maschinen unterhalten, als selber aktiv zu sein und unser Gehirn anzustrengen. Für mich eine nicht so schöne Vorstellung, der ich zumindest, nicht nachkommen werde. Auch, wenn ich weiß, dass es eben Fortschritt ist, muss ich mich dennoch nicht allen Modeerscheinungen hingeben.
Egal ob Hardware oder Software: Eines merkt der Nutzer sehr deutlich. Es geht alles in Richtung Machine Learning. Sie sollen intelligenter werden und uns im Alltag immer mehr entlasten bzw. für uns die Arbeit erledigen. Davon mag jeder halten was er/sie will. Ich persönlich denke, dass der Ansatz gut ist, aber Apple sich keinen Gefallen damit tut, da in dieser Thematik sicherlich mehr Potenzial drin steckt. Nach dem gestrigen Abend fand ich, dass nicht alles so „AMAZING“ und „BETTER“ ist, wie es Tim Cook und Co. präsentiert haben.
Mir gleichte die gestrige Veranstaltung dem Motto: „The Show must go on“. Innerhalb eines Jahres neue Produkte zu entwickeln bzw. weiterzuentwicklen ist neben den alltäglichen Aufgaben in Cupertino sicherlich eine sportliche Aufgabe, dennoch wünschte ich mir manchmal, dass Apple seine Aufgaben konzentrierter wahrnehmen würde. Bekanntlicherweise ist weniger mehr!
Ich bin gespannt, welches „Feuerwerk“ Apple im September veranstaltet. Hoffentlich eines, welches sie selber gezündet haben. Vielleicht bleiben dann aber auch die Rechtfertigungen für die Preise aus. Wirklich professionell wirkt das nicht Apple!