Als Apple im Jahr 2010 das erste iPad vorstellte, veränderte das Unternehmen aus Cupertino die gesamte Computerwelt. Das iPad war mehr als nur ein großes iPhone – es war der Beginn einer neuen Geräteklasse: das moderne Tablet. Was viele vergessen: Auch Microsoft arbeitete damals an einem ehrgeizigen Gegenentwurf – einem Projekt mit dem Codenamen „Courier“.
Die Vision von Microsoft
Das „Courier“-Tablet war als digitales Notizbuch gedacht – mit zwei gegenüberliegenden Bildschirmen, die sich wie die Seiten eines Buchs öffnen ließen. Nutzer sollten mit einem Stylus handschriftliche Notizen machen, skizzieren und kreativ arbeiten können. Ein Konzept, das seiner Zeit weit voraus war.
Das Gerät sollte auf einem angepassten Windows-Betriebssystem laufen und eine neuartige Benutzeroberfläche bieten, die sich stark an natürlichen Arbeitsabläufen orientierte. In einer Ära, in der Touch-Eingabe noch experimentell war, war das mutig und visionär.
Warum „Courier“ nie Realität wurde
Trotz des innovativen Ansatzes entschied sich Microsoft letztlich, das Projekt nicht zur Marktreife zu bringen. Stattdessen konzentrierte man sich auf die Weiterentwicklung von Windows und den späteren Start der Surface-Reihe, die Jahre später den professionellen Tablet-Markt aufmischen sollte.
Das iPad hingegen eroberte die Welt. Apple verstand es, Hard- und Software perfekt zu vereinen, ein starkes App-Ökosystem aufzubauen und das Tablet vom reinen Konsumgerät zum kreativen Werkzeug weiterzuentwickeln.
Das iPad heute – Maßstab in jeder Generation
Seitdem hat sich viel getan: Das iPad wurde leistungsfähiger, präziser und vielseitiger. Mit Apple Pencil, M-Chips und der Integration von KI in iPadOS 26 bleibt das Gerät auch 15 Jahre nach seiner Einführung der Benchmark für mobiles Arbeiten und kreatives Schaffen.
Während Projekte wie „Courier“ in der Geschichte verschwanden, hat Apple den Tablet-Markt nachhaltig geprägt – und das iPad ist bis heute das Synonym für Tablet-Technologie geblieben.
Unser Fazit
Microsofts „Courier“ war ein faszinierender Blick in eine alternative Zukunft der Tablets – eine, die nie Realität wurde. Doch manchmal sind es gerade die gescheiterten Visionen, die den Weg für Innovationen ebnen.
Das iPad hat bewiesen: Wenn Design, Software und Nutzererlebnis perfekt zusammenspielen, entsteht nicht nur ein Produkt – sondern eine ganze Technologie-Ära.
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Tatsächlich laufen die Ideen für das Courier bei Microsoft schon länger. Ich denke das Ganze stammt aus dem Kreativhirn Ken Hinckleys, der bei Microsoft einer DER Entwickler für TablePC-Software ist.
Von ihm stammt eines der interessantesten Programme überhaupt: „InkSeine“. Obwohl nur ein Forschungsprojekt, ist die Software so ausgereift, dass sie sich ohne Weiteres im Alltag einsetzen lässt. Ohne TabletPC ist das allerdings reichlich sinnlos. Daher hier das Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=DW1PGq4_7eI
Ken Hinckley hat im Alleingang schon einmal den Vorläufer des Courier gebastelt: http://community.research.microsoft.com/blogs/alpineinker/archive/2008/10/01/microsoft-research-codex.aspx
Interessanterweise bereits 2008. Das erste Konzept-Video vom Courier ist bei Engaged bereits am 22.9.2009 aufgetaucht. Die Infos der letzten Tage machen einen Launch in diesem Jahr allerdings wahrscheinlich.
Beste Grüße
Kai-Jürgen Lietz