Der neue Messenger „Google Allo“ ist da! Bisher zwar nur in Englischer Sprachausgabe, aber für unseren Test zunächst nicht weiter störend. Der Milliardenkonzern vereint in dem Messenger einige Features von anderen Nachrichtendiensten und lässt auch eigene Aspekte mit einfließen, wie beispielsweise das große Alleinstellungsmerkmal und zwar ein cleverer Bot, welcher intuitive und kontextabhängige Antworten gibt, ähnlich wie der Sprachassistent Siri.
Wer schnell mal seinen Freunden etwas mitteilen möchte, der nutzt am liebsten WhatsApp mit mittlerweile über einer Milliarde User. Auch wenn Google schon kürzlich mit „Hangouts“ einen Versuch startete die Messenger-Anwender für sich zu gewinnen, ging das eher nach hinten los. Nun steht ein weiterer WhatsApp und Co-Konkurrent in den Startlöchern. Die Rede ist hier vom neuen „Google Allo“.
Beim Start der App wird man vom „Google Assistant“ begrüßt, wer das aber als Standardnachricht abtut, begeht einen großen Fehler. Im eins zu eins Chat mit der künstlichen Intelligenz können dem Bot nämlich Fragen gestellt und Schlagwörter gesucht werden. Dabei wird auf diverse Google Dienste zurückgegriffen, um eine möglichst gute Antwort zu liefern. Das interessante dabei: Der Google Assistant antwortet stets abhängig vom bisherigen Gesprächsverlauf und lernt mit der Zeit dazu. Ob Restaurants in der Nähe oder Wegbeschreibungen, der Bot hilft weiter. Wer dabei keine Lust auf Tippen hat, kann auch eine Spracheingabe verwenden.
Die Grundfunktionen
Mal ganz abgesehen von dem intelligenten Assistenten, bietet Googles Messenger wenig Überraschungen. Wie bei den vergleichbaren Konkurrenten lassen sich Fotos, Videos, Sprachnachrichten und der eigene Standort verschicken. Wie bei iMessage in iOS 10 stehen auch Sticker zum ausschmücken von Nachrichten zur Verfügung. Die Einstellungen der App sind recht grundlegend und bieten nur das aller Nötigste. Die Anmeldung in der App erfolgt über die Telefonnummer und so geht auch die Identifikation der Kontakte von statten.
Von Snapchat inspiriert..
In sogenannten „Inkognito-Chats“ sind die Unterhaltungen End-to-End verschlüsselt, in normalen Chats ist dies nicht der Fall. Doch das ist nicht die Besonderheit an der Inkognito-Version, denn die Beiträge in Inkognito-Chats lassen sich nach einer festgelegten Zeit von fünf Sekunden bis hin zu einer Woche ganz automatisch Löschen. Diese Funktion ist natürlich optional.
Privatsphäre? Fehlanzeige!
Die nur optionale Verschlüsselung ist in Sachen Privatsphäre ein Rückschritt. Der neue Messenger sollte um einiges sensibler mit persönlichen Daten umgehen. Wie das Technikportal The Verge schreibt, bleiben unverschlüsselte Chats auf den Google Servern gespeichert. Laut Google werden diese Chat-Verläufe allerdings benötigt um den Google Assistant zu füttern. Die intelligenten Antworten funktionieren eben nur mit vielen Daten wirklich gut. Das heißt im Klartext: Google muss die vertraulichen Chats lesbar speichern und diese somit auch auf Anfrage von Strafverfolgern herausgeben. Nun meldet sich sogar der bekannte Whistleblower Edward Snowden im Bezug auf Google Allo zu Wort und rät ganz klar von der Nutzung ab.
Free for download today: Google Mail, Google Maps, and Google Surveillance. That’s #Allo. Don’t use Allo. https://t.co/EdPRC0G7Py
— Edward Snowden (@Snowden) 21. September 2016
Ernstzunehmender WhatsApp Konkurrent?
Nun die Frage aller Fragen: Ist Google Allo besser als WhatsApp? Die Antwortet lautet zwar ganz klar nein, allerdings muss man auch sagen: Schlechter ist Allo allerdings auch nicht wirklich. Die beiden Messenger sind sich in den Grundsätzen sehr ähnlich und Allo weißt nur kleinere Neuerungen (wie z.B. eine schnelle Veränderung der Schriftgröße) auf, welche die Nutzer sicherlich nicht zu einem Wechsel bewegen werden. Wer allerdings eine Messaging App, mit Integration der Google Dienste sucht, der sollte mit Allo gut bedient sein und muss jetzt nur noch seine Freunde überzeugen auch Googles neuen Messenger zu nutzen.