Bisher galt stets ein strenges Verbot von ausführbaren Programmcodes in iOS-Apps und dementsprechend eingeschränkt fielen die Entwicklungsumgebungen und Entwickler-Tools auf dem mobilen Apple-Geräten aus, doch dies soll sich nun ändern. So überarbeitete Apple auf der vergangenen WWDC das strikte App-Store-Regelwerk und somit kann nun (in eng kontrolliertem Rahmen) Quellcode in Coding-Apps importiert, bearbeitet und ausgeführt werden.
Sechs Jahre auf Code-Sharing gewartet.
Sehr erfreut über Apples Regeländerung zeigte sich ein Codea-Entwickler auf Twitter, dieser habe nämlich schon seit sechs Jahre versucht Code-Sharing in der eigenen iPad-App zu unterstützen. „Codea“ ist eine App, welche es ermöglicht Programme auf dem iPad zu schreiben und auszuführen. Interessant? Lasst uns wissen, wenn ihr ein Review zur Codea von uns haben möchtet.
And here’s how you import. pic.twitter.com/vFXuiFCuFW
— Simeon (@twolivesleft) 20. Juni 2017
Mit dem neuesten Codea Update lassen sich nun Projekte aus Zip-Archiven importieren, sowie auf dem iPad erstellte Projekte auch teilen. Auch das Exportieren als Xcode-Projekt (Apples Code-Editor), ist nun möglich. So soll nun sogar künftig eine Git-Integration in Codea und damit ein Web-basiertes Teilen von Code möglich sein, welches gerade für Teamarbeit in Sachen programmieren unerlässlich ist.
Hier liegen Apples grenzen
Auch Web-Development kommt nicht zu kurz, so unterstützt die PHP-Entwicklungsumgebung DraftCode das importieren von Code aus Cloud-Diensten oder sogar aus anderen installierten Apps. Somit kann Code Editor-übergreifend auf iOS Geräten zwischen Apps weitergereicht, bearbeitet und exportiert werden. Davon konnten Entwickler bisher nur träumen.
Jedoch muss man auch hier die Euphorie etwas bremsen. Denn Apple gibt in den Entwickler-Guidelines vor, dass nur Apps, die zum “lehren, schreiben oder testen von ausführbarem Code gedacht sind” ausschließlich „unter bestimmten Umständen“ Code herunterladen dürfen, der aber nicht “für andere Zwecke zum Einsatz kommen darf”. Außerdem sind derartige Apps dazu verpflichtet den Quelltext für den Nutzer zur Einsicht und Bearbeitung freizugeben und zugänglich zu machen, für alle anderen Apps gilt immer noch das herkömmliche Verbot. Dennoch ist dies ein guter Schritt in Richtung „iPad als PC-Ersatz“ und erweitert die iOS-Geräte und gerade die iPads um eine wichtige Funktion und ermöglicht damit den Einsatz im professionellen Einsatzbereich.