Die Applikation „7 Minuten Workout“ hält sich schon seit einigen Wochen ganz oben an der AppStore Spitze.
Ich als Fitness-Liebhaber, welcher mehrmals wöchentlich das Fitnessstudio besucht, sowie aktiv im Kampfsportbereich tätig ist, halte erst einmal wenig von solchen „Geheimformeln“, welche die körperliche Fitness mit einem sieben minütigem Workout am Tag immens steigern sollen. Dennoch konnte ich nicht widerstehen und kaufte mir die App für € 2,99, für Tage an denen es zeitlich oder motivationstechnisch nicht bis in das Fitnessstudio reicht. Im Folgenden möchte ich die App einmal vorstellen und meine Erfahrungen mit einfließen lassen.
Das Versprechen
„Die Forscher haben 12 Übungen ausgewählt, die jeweils 30 Sekunden lang mit 10 Sekunden Pause durchgeführt werden. Das sehr intensive Training mit wenig Pause führt zu einem verstärkten täglichen Stoffwechsel und entspricht einer Trainingseinheit von über einer Stunde, dauert jedoch kaum länger als 7 Minuten.“
Das wird uns in der App-Beschreibung versprochen, zudem wird ausdrücklich gesagt, dass wir dafür keinerlei Geräte benötigen, alles bequem aus den eigenen vier Wänden erledigen können und das eine übersichtliche Workout-Protokollierung durchgeführt werde. Soweit so gut, klingt erst einmal recht vielversprechend, ich kaufe mir also „7 Minuten Workout“ und bin gespannt auf die Trainingseinheit.
Erste Mängel
Kurz nach Kauf fiel mir dann der kleine Schriftzug „In App Käufe“ ins Auge. Bei einer 3 Euro App gibt es noch Mikrotransaktionen? Nun gut, jetzt war die App ohnehin gekauft. Ich starte also die App und mich begrüßt ein übersichtliches grünes Interface. Ich wähle die Option „Einführung“ und es wird wieder betont, dass man mit einem 7 Minuten Home-Workout eine ganze Stunde Training im Fitnessstudio ersetzen kann, hier kommen dann wieder die wissenschaftlichen Belegungen etc. – Nichts was man noch nicht in der App-Beschreibung gelesen hätte. Außer die „Beschränkungen“ der Trainingseinheit ganz am Ende der Einführung, welche uns sagt, dass dies ein Trainingsprogramm für die breite Masse sei, also nicht für „Elitesportler“. Ich fasste es eher so auf: „Diese App ist für diejenigen, welche keine Zeit/Lust haben, um in einem professionellem Fitnessstudio zu trainieren.“ Auch hier fälle ich jedoch noch kein vorschnelles Urteil, navigiere wieder in das Hauptmenü und starte meinen ersten „7-Minuten Workout“.
Mein Workout
Nach wählen von „Training starten“ öffnet sich ein Fenster, in welchem man die Zyklen der Übungen einstellen kann, welche Anzeigemethode man für die Übungen möchte (Text, Video oder Bild) und welches Trainingspaket man wählen will. Ich habe natürlich nur das „Classic“, da ich bisher keine In-App-Käufe durchgeführt habe. Ich tippe also auf den grünen „Start-Button“. Das Training beginnt mit Hampelmännern, gefolgt von Liegestützen, Situps, Kniebeugen, Ausfallschritten, Liegestützen mit Drehung und so weiter. Insgesamt sind es zwölf Übungen im „Classic Paket“ und keine davon ist wirklich etwas Besonderes oder gänzlich Neues. Es ist schlichtweg ein ganz normales Home-Workout. Während der Übung sagt mir zudem immer eine nette Stimme, welche Übung folgt, wie viele Sekunden es noch sind etc. Ein Zyklus besteht übrigens aus je 30 Sekunden, in denen man die Übung ausführen muss. Wenn man nun alle Übungen mit je 30 Sekunden ausgeführt hat, dann sind die 7-Minuten erreicht und das Standard-Training ist damit abgeschlossen. So wirklich als hätte ich etwas getan, fühlte ich mich jedoch nicht, eher als hätte ich gerade einen Gang zum Briefkasten hinter mich gebracht. Aber dafür kann man ja einfach die Zyklen pro Übung erhöhen. Aber wenn man nun pro Übung 3 Zyklen mit jeweils 30 Sekunden wählt, ist man schon bei ungefähr 20 Minuten Gesamt-Workout und das ist etwas weit entfernt von den sieben Minuten, die uns fit halten sollen.
Weitere Features
Im Menü befindet sich noch ein Trainigskalender, in welchem wir unsere abgeschlossenen Trainingseinheiten sehen können, ein Ergebnisprotokoll, welches uns Gewichtszu- und Abnahme in einem Graphen zeigt und die Auszeichnungen. Die Auszeichnungen sind sozusagen Belohnungen für abgeschlossenen Trainingseinheiten wie beispielsweise: „6 Tage aufeinanderfolgend trainiert“ oder „Zwischen 4 und 10 Uhr trainiert“. An sich eine schöne Idee und auf jeden Fall motivierend. Nun fällt mir noch ein letzter Reiter im Menü auf die „zusätzlichen Trainings“ also die In-App-Käufe. Ich schaue mir also einmal an, was es da gibt und finde „Trainingsbonuspaket 1-3“ je für € 0,99 bis € 1,99 erhältlich. Jetzt fällt mir auf, dass man diese Trainingspakete auch anders freischalten kann und zwar mit dem Erlangen von Auszeichnungen. Das Trainingsbonuspaket 1 erhalten wir beispielsweise, wenn wir zwei Wochen in Folge trainieren, das Dritte bei zwei Monaten in Folge. Etwas übertrieben vielleicht. Jedoch eine schöne Idee, In-App-Käufe als Ansporn zur Motivation zu nutzen.
Fakt ist, dass in sieben Minuten am Tag man nicht zum richtigen Sportler wird und auch einige Zeit brauchen, bis man sein Traumgewicht erreicht hat. Zudem ist „7 Minuten Workout“ auch nur eine von vielen Home-Workout Apps und bringt nicht sonderlich viel Innovation mit sich. Es gibt genug kostenfreie Alternativen auf dem Gebiet, welche solch eine App mit Leichtigkeit ersetzen könnten. „7 Minuten Workout“ ist definitiv keine Must-Have-App, aber der Besitzt der App auf Eurem iOS-Gerät schadet auch nicht, wenn ihr Euch auf genau diese Trainingspläne einlassen möchtet.
Fazit
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Habe die App schon seit knapp einem Jahr auf meinem iPhone. Habe sie auch schon einige Male ausprobiert, wenn auch in unregelmässigen Abständen. Um ein (sichtbares) Ergebnis zu erzielen muss man dann schon mehrmals in der Woche ran. Unterbrochen habe ich die Arbeit mit dieser App, weil ich einige Übungen nicht durchführen kann (in meiner Wohnung ist die Decke abgehangen). „Step-Ups auf Stuhl“ und „Hampelmann“ wird dadurch schwierig, ohne mit den Kopf oder Hände gegen die Decke zu donnern. Leider kann man in dieser App nicht gezielt Übungen zusammenstellen, um eben diese Übungen (Step Ups, Hampelmann) gegen andere austauschen zu können.
Da passt die App Bodyweight für mich persönlich besser. Es gibt ausführliche Beschreibungsvideos (leider in Englisch) und man kann Übungen gezielt herauspicken und festlegen, welche Körperregion man denn trainieren möchte.
Ob diese ganzen Apps ein Fitnessstudio mit professionellen Trainer ersetzen, wage ich zu bezweifeln. Aber immerhin haben mich solche Apps bis dato dazu bewegt, seinen Körper überhaupt mal auszulasten und zu stabilisieren. Ich mache die Work Outs (inkl. WarmUp) am frühen Morgen fühl mich danach wesentlich aufgeweckter und fitter.