Erstaunlicherweise hat jeder iPad-Nutzer auch einen Festrechner. Besonders beliebt sind die iMacs von Apple, die bei einer bestimmten Serie ein Austauschprogramm zur Folge haben. Das iMac-Austauschprogramm für 1-TB-Festplatten von Seagate beschreibt einige Rechner, die zwischen Oktober 2009 und Juli 2011 verkauft wurden. In unserer Redaktion hat sich ebenfalls ein solcher Kandidat (iMac, 27 Zoll, Ende 2009) herumgetummelt, den wir an Energy-Net gegeben haben, um eine Seagate SSHD mit 4000GB einzubauen! Das ist die größte Kapazität, die man mit dieser neuesten Technologie und aktuell in einem iMac verbauen kann. Ob sich diese Idee in einen genialen Streich gewandelt hat, was genau eine SSHD ist, klären wir in diesem Kurzbericht.
Der iMac wird überwiegend als Produktionsrechner in der Redaktion verwendet. Damals, bei der ersten Einrichtung wurde er mit dem Dienst MobileMe synchronisiert. Dabei wurden auch die Programme mit übertragen. Ihr könnt Euch vorstellen, dass alleine mit diesem Übertrag eine Menge Daten transferiert worden sind. HInzu kam der tägliche Gebrauch von Onlinediensten, browsen im Netz und die Menge an Daten bei der Medienproduktion. HIer wurden Rohdaten von Audio und Video eingespielt, bearbeitet, konvertiert und ausgegeben. Alleine Filme machte knapp 50% der ganzen Auslastung auf der Festplatte aus.
Woran merkt man, dass die Festplatte ausgetauscht werden muss?
Genau diese Frage hatte ich mir schon vorletztes Jahr und letztes Jahr gestellt, als ich über den Lebenszyklus des iMac nachgedacht habe. Es gibt Rechner mit einem 2-3-jährigen Lebenszyklus und es gibt Rechner aus Cupertino, die durchaus 5-8 Jahre auf dem Buckel haben können. Der technologische Fortschritt entwickelt sich nach vorne, daher muss der Nutzer immer entscheiden, ob ein Wechsel des ganzen Rechners unbedingt notwendig ist oder vielmehr einzelne Komponenten erweitert werden. Viele neue Macs haben die wichtigen Komponenten, die der Nutzer erweitern möchte, fest installiert. Hierbei gibt es keine Möglichkeit, irgend etwas zu erweitern. Als Aussage und Meinung hierzu kann ich nur unterstreichen:
Dies finde ich prinzipiell nicht ok, weil unsere technische Kreativität eingeschränkt wird.
Nicht nur das. Wir werden nach einiger Zeit auch gezwungen, den Rechner komplett auszutauschen, wenn wir den starken Wunsch einer Komponentenerweiterung verspüren, aber diesem Wunsch nicht nachkommen können.
In unserem Fall können wir aber dem Wunsch nachkommen, da die Festplatte nicht fest installiert ist, sondern austauschbar!
Es besteht auch die Möglichkeit, einen HDD-Umbau beim iMac selbst vorzunehmen, davon raten wir aber ab. Wir wussten nur Eines: Eine neue Festplatte soll in den Redaktionsrechner eingebaut werden – wie wäre es mit einer SSD? Wir haben recherchiert, dass 2011 die größte Kapazität mit ca. 600 GB zu Buche geschlagen hatte. Im Jahre 2013 hatten sich Nutzer schon über Kapazitäten um die 2 Terabyte gefreut. Im heutigen Jahre 2014 haben sich die Kapazitäten kaum geändert und sind dennoch deutlich teurer als gewöhnliche Festplatten. Gibt es denn nicht ein Zwischending?
Lösung: Desktop SSHD von Seagate
Nach einiger Recherche haben wir von der neuen Technologie Solid-State-Hybridfestplatten für Desktop-PCs erfahren. Diese Technologie bietet eine Riesen-Kapazität, was für unseren iPadblog-Redaktionsrechner genau richtig wäre. Gleichzeitig sollen die Zugriffswerte rasant sein und die Festplatten preiswert. Mit dieser neuen SSHD haben wir auch einmal die Icy Box Cloning und Dockingstation getestet.
Die Vorteile lagen rasch auf der Hand: SSHDs sind endlich für unseren iMac verfügbar. Damit können wir uns die Geschwindigkeit und die Leistung einer integrierten Halbleiterfestplatte (SSD) und die massive Speicherkapazität einer Desktop-Festplatte zum günstigen Preis sichern. Entschieden haben wir uns dann auch für eine Kapazität, die genau richtig für einen Produktionsrechner erscheint: Ganze 4 TB sollten durch Energy-Net verbaut werden. Mehr bietet der Markt in dem Bereich bei der SSHD-Technologie auch nicht.
Die SSHD läuft immerhin 4x schneller als eine gewöhnliche HDD mit 7.200 U/min.
Video: Die SSHD Performance im Vergleich
Gibt es schon: Was ist mit den Fusion Drives von Apple direkt?
Ich denke, dass das Video sehr stark veranschaulicht hat, welches Potential es uns Nutzern bietet. Sicherlich gibt es einige Leser, die jetzt erste Einwände formulieren möchten und erwähnen wollen, dass Apple doch bereits eine Fusion Drive anbietet. Das ist richtig, allerdings bietet Apple das Fusion Drive als neue Speicherlösung für Mac mini (Ende 2012) und iMac (Ende 2012 und neuer) an, die die Leistung eines Flashspeichers mit der Kapazität einer Festplatte verbindet. Das heisst, für unseren iMac (Late 2009) könnte es keine Lösung und keine Frischzellenkur geben. Außerdem wurden Fusion-Drives letzten Oktober 2013 von Phil Schiller offiziell mit dem neuen iMac vorgestellt. Dabei wurde klar unterstrichen, dass es sich um 2 Festplatten handelt, die im System miteinander verbunden sind – eine HDD und eine SSD. Auf der HDD werden die Daten wie Bilder, Musik und Videos abgespeichert. Auf der SSD hingegen die Systemdateien, wie Programme und das Betriebssystem Die hier beschrieben SSHD von Seagate ist eine Hybridfestplatte. Mehr dazu im Fusion Drive Supportbereich.
Umsetzung und Einbau der SSHD in den iMac
Bereits im Juli haben wir Euch mit einem Post auf Facebook und Google+ darauf aufmerksam gemacht, dass wir den Patienten iMac 27-Zoll zu Energy-Net fahren, um ihn unter das Messer zu legen.
Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass dieser Schritt eine Menge Vorbereitungszeit in Anspruch genommen hat. Alleine die Datensicherung der vorherigen 1TB Festplatte und die strategischen Gedanken, wie die neue Festplatte dann die Daten wieder bekommt, hat gedauert. Dazu aber mehr im unteren Kapitel. Am Vortag des Transportes zu Energy-Net haben wir den Patienten in seine Originalverpackung gelegt und in den Kofferraum gelegt. Das sind die Momente, in denen der Stolz hochkommt: Warum? Man hat damals die Originalverpackung verteidigt und nicht weg geworfen. Dies ist die beste Möglichkeit, um seinen iMac von A nach B zu transportieren.
Wer keine Originalverpackung mehr hat, dem empfehlen wir einen ähnlich großen Karton mit Füllmenge zu besorgen, oder den Rechner mit mindestens zwei Decken einzuhüllen und anzuschnallen. Dann empfiehlt sich besser die hintere Sitzreihe als der Kofferraum.
Der Einbau selbst hat nur 48 Stunden gedauert. Ein großes Kompliment an Karsten S. von Energy-Net in Frankfurt am Main, der die Kiste behutsam entgegen genommen hat, uns für diesen Beitrag auch noch vorgezogen hat, obwohl sehr viel zu tun gewesen war. Schon einmal einen iMac von Innen gesehen?
Für den Einbau sind spezielle Werkzeuge und vor Allem Saugheber für die Kunststoffplatte notwendig. Wer sich das mal in Ruhe auf YouTube anschauen möchte sucht nach den Schlagworten „iMac 27″ Teardown“, dann erscheinen beispielsweise folgende Ergebnisse:
- Apple 27″ iMac Teardown, SSD Hack and 2TB Upgrade
- iFixit: iMac Intel 27″ Disassembly
- How To: Replace a 27″ iMac (Late 2009) Power Supply
Diese Videos sind wirklich sehr hilfreich, wenn ihr als iMac-Besitzer/Innen verstehen möchtet, welcher Aufwand für einen Festplatten-Wechsel betrieben werden soll.
Solche How-To-Videos zeigen Euch entweder die Leichtigkeit eines von Euch selbst zugetrauten Projektes oder aber helfen Euch bei der Entscheidung, das Projekt doch einem Fachmann zu überlassen. Wie bereits beschrieben, wir empfehlen Euch den Umbau von einem Experten, da ihr sehr viele Teile bewegen müsst, bis ihr endlich am Festplatten-Slot angekommen seid.
Installation der neuen SSHD
Die bereits vorher durchdachte Wiederherstellungsstrategie sollte auch einen Plan B für alle Fälle vorsehen. Diesen Plan B benötigt der versierte Mac-Nutzer nicht. Aber was wäre dieser Bericht ohne ein wenig Spannung. Das direkte Booten von der Festplatte, die das doch so geliebte TimeMachine Backup gelagert hatte, liess sich zwar installieren (meist über nacht), doch am nächsten Morgen gab es ein bitteres Erwachen. Eine von mir nie da gesehene Fehlermeldung erstreckte sich über die 27″ Bildschirmdiagonale. So muss kein Morgen beginnen.
Die Lösung
Nach über vier Versuchen, das TimeMachine Backup auf die neue Festplatte zu transferieren, blieb uns nur noch eine Möglichkeit: Der bootfähige USB-Stick, der eine Direktinstallation von OS X Mavericks durchsetzen sollte. Vom USB-Stick gebootet, konnte Mavericks in der Standardinstallation auf die 4TB SSHD von Seagate installiert werden. Erst nachdem das stabile Betriebssystem gestanden hatte, konnte das BackUp über TimeMachine eingespielt werden. Wer das weiß, für den ist dies auch deutlich einfacher. Wir haben leider einige Tage gebraucht, bis der iMac wunschgemäß vor sich her schnurrte.
Hardware Gadget Empfehlung von RaidSonic
Wir empfehlen noch unbedingt eine Klonstation wie die ICY Box IB-120CL-U3 hinzuzukaufen, um die ausgebaute Festplatte für evtl. übrig gebliebene Daten zu verwenden und wieder auf den iMac zu übertragen. Genial ist die JBOD-Funktion. Das Betriebssystem erkennt hier zwei einzelne Laufwerke. Gleichzeitig besitzt die Station eine Festplatten-Klon-Funktion, um eine identische Kopie Eurer Festplatte ohne Computer zu erstellen. Ihr braucht dafür auch keine Zusatzsoftware oder Profikenntnisse, um eine bootfähige Systmeplatte zu kopieren. Die 1000er und 4000er rein, „COPY“ drücken und dann die 4000er in den iMac einbauen. Das wäre sogar noch die bessere Variante. Solche Arbeiten machen dann doppelt Spaß, wenn die Kombination dann noch aus hochwertigem Gehäuse aus Aluminium besteht und auf dem Schreibtisch einfach nur gut aussieht. Unterstützt werden 2,5″ und 3,5″ Festplatten mit Kapazitäten ohne Limit. Ihr habt einen USB 3.0 Hostanschluss bis zu 5Gbit/s und das LED Display informiert Euch über Betrieb und Festplattenaktivität.
Schlußwort
EnergyNet hat ausdrücklich davon abgeraten, die Festplatte weiter zu verwenden, da sie potentiell von einem Crash heim gesucht werden kann. Wir werden in der Redaktion die 1TB HDD weiter nutzen, da wir herausgefunden haben, dass unser iMac gar nicht von der Aktion betroffen war und bereits eine WD1001FALS eingebaut gewesen ist. Solltet ihr aber die „gewährdete“ HDD weiter nutzen wollen, dann nur mit Daten für temporäre Dateien. Bei Verlust solltet ihr daher keinen Schaden davon tragen müssen.
Wir haben bei dem Megaprojekt „Einbau einer SSHD in den iMac“ einen Punkt nicht beantwortet? Dann stellt uns nachträglich die Frage in der Kommentarfunktion und wir kümmern uns drum. Gleichzeitig interessiert mich auch, ob ihr eine ähnliche Aktion bei Eurem Mac durchgeführt habt und Arbeitsspeicher oder Festplatte erfolgreich ausgetauscht habt. Lasst es mich jetzt wissen.
Eure Meinung erwünscht
Hallo, Jemand der den Artikel liest, will wissen: Soll ich das machen, und was bringt es mir?
Sogar ich als Profi von SupportMac.de in München, will wissen, was für Erfahrungen Ihr mit der SSHD gemacht habt. Davon aber kein Wort.
Fast so als ob das Schreiben 3/4 durch den Artikel aufgegeben wurde. Interessant wäre doch, ein Vorher/Nachher von Hochstarten, Word öffnen, Photoshop öffnen, Herunterfahren, in 10 Seiten Text viele Ersetzungen von einem Wort/Buchstaben. So in Sekunden, also dass das Hochfahren vorher mit altem System 40 Sekunden gedauert hat und nun dauert es nur 18 Sekunden. Hat man das Gefühl einer schnelleren Reaktionszeit? Ist es leichter damit zu arbeiten? Macht es kaum einen Unterschied? Fühlt man sich nun einfach sicherer, dass man eine neue HD hat? Zeigt doch her Eure Gefühle!
Freundliche Grüße, Peter Brendel
Also ich habe eine Seagate ST40000DX001 in meinem MacPro testhalber eingebaut, bislang nur als externe Platte, und ich muss sagen ich bin mehr als enttäuscht, denn als Datengrab für eyetv ist es komplett ungeeignet.
Mal ist sie schnell mal stoppt sie komplett, nicht mal einen aufgenommenen Film kann man ohne Ruckeln abspielen.
Ist jetzt sicherlich nicht die primäre Nutzung für die es angedacht ist …