Um zu erfahren wie sicher das iPad ist, sollte man sich die Bedrohungslage für iOS im Allgemeinen anschauen. Die Sicherheitssoftwarehersteller warnen seit Jahren vor dem sprunghaften Anstieg mobiler Malware. Für Cyberkriminelle ist es mit der Zunahme der Smartphone- und Tabletnutzung immer lukrativer geworden, Schadsoftware für die kleinen mobilen Endgeräte zu programmieren. Ende 2013 kannte die Kaspersky Datenbank bereits über 150.000 mobile Schädlinge, von denen alleine im Jahr 2013 über 100.000 neu entdeckt wurden.
Keine nennenswerten Angriffe auf iOS
Die gute Nachricht ist, dass über 98% aller Angriffe im Jahr 2013 auf das mobile Betriebssystem Android vom Hersteller Google abzielten. Der Grund ist einfach: Android ist ein sehr offenes Betriebssystem, bei dem zusätzlich sehr viele verschiedene Versionen im Umlauf sind. Gerade veraltete Versionen machen es den Angreifern leicht, die Malware auf Tablet oder Smartphone zu schmuggeln. 1,55% der Angriffe zielten auf J2ME ab, 0,27% auf SymbOS und 0,13% auf Otros. Laut dem Kaspersky Jahresbericht erfolgten somit im letzten Jahr keinerlei Angriffe auf Apples mobiles OS.
Wer ist gefährdet?
Apple wird häufig aufgrund von Überwachung und restriktiver Herangehensweise kritisiert, in Sachen Sicherheit ist dies allerdings der große Trumpf des Unternehmens. Alle Programme bzw. Apps im App Store werden von Apple überprüft und erst nach Kontrolle zum Download freigegeben. So ist es im Prinzip unmöglich, sich Malware im offiziellen App Store einzufangen. Anders sieht es bei iPads und iPhones aus, die gejailbreaked wurden. Hierbei handelt es sich im Prinzip um freigeschaltete/offene Betriebssysteme. Hier fehlt die Überwachung und Kontrolle durch Apple, somit ist es grundsätzlich möglich, sich einen Virus aus anderen Quellen einzufangen, zudem hebelt der Jailbreak einige Sicherheitsfunktionen der Geräte aus.
Sicherheitsprogramme
Wie klein die Bedrohungslage wirklich ist, enthüllte die Sicherheitsplattform Heise im letzten Jahr. Bei der genaueren Betrachtung des frisch erschienenen Sicherheitsprogrammes Avira Mobile Security stellte man fest, dass diese App keine einzige Malware in ihrer Datenbank gespeichert hatte. Zwar können zukünftige Gefahren ohne Probleme mit einem Update in die Datenbank eingepflegt werden, zumindest aktuell ist der Nutzen eines Virenscanners, der keine Malware kennt, jedoch zweifelhaft.
Zusätzlich sicher macht iOS die sogenannte Sandbox-Funktionalität. Apps laufen im Prinzip in einem isolierten Raum ab und können nicht auf den iOS-Kern zugreifen. Selbst die Interaktion zwischen Apps, muss von Apple erlaubt werden.
Zusatzfunktionen und Internetgefahren
Ganz blauäugig können jedoch auch iPad-Nutzer nicht durchs Netz surfen. Per E-Mail oder durch sogenannte Phishing Angriffe können auch sie Opfer von Cyberkriminalität werden. Hierbei handelt es sich um gefälschte E-Mails oder Homepages, in denen die Opfer aufgefordert werden Accountdaten, Passwörter oder Bankdaten in die Eingabemaske einzugeben. Da es sich hierbei nicht um direkte Angriffe durch Malware handelt, kann auch das sicherste Betriebssystem der Welt keinen Schutz bieten. Genau hierzu haben allerdings einige mobile Sicherheitsapps Schutzfunktionen im Angebot. Safe Browser erkennen unsichere oder bösartige Webseiten und weisen den Nutzer darauf hin. Daneben bieten die Sicherheitsprogramme die Möglichkeit der Synchronisation der Onlinespeicher oder man kann mit ihnen die Online-Aktivität der eigenen Kinder überwachen und steuern. Häufig sind daneben Diebstahlschutzfunktionen mit an Bord.
Im Ergebnis
Ein reiner Virenscanner ist aktuell für das iPad nicht nötig, da es im Prinzip gar keine Viren für das Betriebssystem iOS gibt. Zukünftige Gefahren sind jedoch nicht auszuschließen, Sicherheitsprogramme bieten aber einige sinnvolle Zusatzfunktionen, die für manche Nutzer einen Mehrwert haben könnten. Somit muss am Ende der Nutzer selbst entscheiden, ob er eine Sicherheitsapp für sein iPad benötigt oder nicht.
Gastautor: Timm Hendrich von Netzsieger
Teile hier auch die Einschätzung…. immer im Netz überlegt bewegen
Ich verwende ein Ipad von Apple und bin Opfer von Trojanern – Erpresserschadsoftware – geworden durch Blockade vom Safari-Browser (Aufhebung nur gegen Geld), obwohl dies laut APPLE bei IOS nicht möglich sein soll. Meine
FRAGE: Gibt es irgendwo Sicherheitssoftware gegen Trojaner etc. auch für Apple IOS-Geräte, die derartige Bedrohungen abwehren können?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Martin Clausnitzer
Ich denke in Zukunft werden auch die Angriffe auf iOS mehr werden, oder