Heute möchte ich meine Gedanken zum Thema MacBook-Ersatz niederschreiben und mit Euch teilen. Schliesslich ist in den vergangenen Stunden das iPad Pro erscheinen und sowohl Tim Cook als auch weitere Medienvertreter haben es verlauten lassen: PC-Ära geht zu Ende – es lebe das Tablet – es lebe das iPad – es lebe hoch das iPad Pro. Wie sind diese euphorischen Klänge zu interpretieren und was mag dahinter stecken?
Als im September 2015 das 12,9 Zoll iPad Pro präsentiert wurde, spaltete sich das Meinungslager in zwei Gruppen: Die einen Gruppe zeigt sich begeistert und unterstreicht den richtigen Schritt in eine zukunftssichere Richtung. Die anderen Kritiker haben sich die Vorstellung genau angeschaut und glauben, dass eine Kannibalisierung bevorsteht. Moment! Kannibalisierung zu was? Etwas einem Notebook? Einer ganzen WorkStation?
Wer einen Blick auf die aktuellen iPad-Verkäufe gewagt hat, sieht eine Stagnation. Das ist noch positiv ausgedrückt, denn de facto erkennen wir einen stetigen Rückgang der iPad-Verkäufe seit Q1 2015. Es ist daher verständlich, dass die Verkäufe weiter angekurbelt werden müssen, um diesen Abwärtstrend entgegen zu wirken.
Da ist es verständlich, wenn Tim Cook verlauten lässt:
(…) the iPad Pro is a replacement for a notebook or a desktop for many, many people. They will start using it and conclude they no longer need to use anything else, other than their phones.
– Tim Cook (Apple Inc.)
Ändert das iPad Pro diese Situation?
Möglich ist es. Die Frage allerdings, die sich mir stellt: Werden wir Nutzer uns ein Zweitgerät leisten wollen, welches um die € 1.000,- kostet und dann noch das super-praktische Zubehör im Wert von weiteren € 250 leisten wollen? Es es nicht vielmehr so, dass ich bei diesem Preis das Hauptgerät erwarte? Doch kann das iPad Pro komplett mein Hauptgerät ersetzen, was ja mein MacBook Pro oder gar iMac wäre?
Die kreativen Köpfe unter uns, die auf ein Grafiktablet setzen werden und jene, die sich alles kaufen, was ein Apple-Logo besitzt, werden in den Genuss des iPad Pro kommen. Dann gibt es noch jene, die einfach die finanziellen Mitteln besitzen, um sich einen Second Screen oder ein Mini-TV-Gerät am Sofa gönnen möchten. Diese Gruppen sehe ich ganz vorne in den nächsten drei Monaten. Klar gibt es noch die Neugierigen und diejenigen (mich eingeschlossen), die Erfahrungswerte mit dem iPad Pro sammeln müssen, um diese nieder zu schreiben und mit Euch zu teilen. Kennt ihr eigentlich den PayPal.me-Link? Damit kommen wir schneller an den iPad Pro Arbeitsbereich, um Euch weitere echte Erfahrungswerte mitzuteilen…;-)
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Prinzipiell gibt es für alles eine App. Das iPad Pro müsste doch dann mein MacBook Pro ersetzen können. Das würde auch den heutigen Einleitungssatz des Apple Newsletters unterstreichen:
Mit seinem 12,9″ Retina Display und dem A9X Chip mit Desktoparchitektur ist das iPad Pro das leistungsstärkste iPad, das wir je entwickelt haben.
– Quelle: Apple Newsletter „Jetzt erhältlich. Das iPad Pro“
Ich stelle mir gerade die Frage, was bedeutet genau Desktoparchitektur? Ist dies das Buzz-Word, mit welchem wir glauben sollen, dass das iPad Pro den Ansatz eines Desktops vertritt? Eine richtige Erklärung konnte ich im Netz und bei meinen IT-Kollegen leider nicht finden. Vielleicht wisst ihr liebe Leser hierzu mehr und möchtet es in den Kommentaren mit uns teilen – das wäre prima. Mir persönlich scheint es aber in der Tat, dass Apple mit diesem Begriff eine Monopolstellung aufbaut. Übrigens wurde dieser Begriff auch in Bezug der Performance auf das iPad Mini 4 verwendet:
Wie dem auch sei. Leider hätte ich unter dem Begriff Desktoparchitektur eher sowas wie einen Dateibrowser verstanden. Eine Möglichkeit, um auf meine Dateien direkt und ohne eine dritte Cloud-App auf meine Dateien zu zugreifen. Das wird das iPad Pro noch nicht zur Verfügung stellen.
Meine Einschätzung
Persönlich arbeite ich auch am liebsten mit einer Bildschirmdiagonale ab 15″ aufwärts. Ich vermisse auch persönlich das Macbook Pro mit 17-Zoll, welches ich stets in Benutzung habe, so lange es aktuell war. Apple hat mich förmlich auf ein 15″ MacBook Pro (und iMac mit 27″) als Arbeitsmaschine gezwungen. Auf ein iPad Pro lasse ich mich nicht zwingen. Dafür brauche ich das Betriebssystem OS X und einen größeren Bildschirm, den ich nicht über eine weitere App auf einen Monitor spiegeln möchte (aber danke für Euren Gedanken, den ich mir in diesem letzten Nebensatz erlaubt habe, auszuschreiben).
Mein Fazit
Wird das iPad Pro größer und ähnelt einem MacBook Pro mit Touch-Oberfläche und verbindet sich OS X mit dem iOS, dann könnte das zukünftige „iPad Pro Air 2“ durchaus mein MacBook Pro ersetzen – noch ist die Zeit dafür nicht reif – zumindest nicht für meine Ansprüche!
Video: iPad Pro – A Great Big Universe