Wer kennt es nicht: Das iPhone fällt versehentlich auf den Boden und im Bildschirm befindet sich ein Sprung. Die Stimmung ist im Keller, denn eine Reparatur beim Hersteller Apple ist sehr teuer und kostet einiges an Zeit. Doch das Unternehmen iCracked (Anm. d. Red.: leider gibt es das Unternehmen seit 2018 nicht mehr) soll Abhilfe schaffen und verspricht eine unkomplizierte Reparaturdienstleistung für Mobilgeräte vor Ort! Dafür sind weltweit derzeit 2.300 geschulte Techniker unterwegs – die sogenannten „iTechs“, die Spezialisten können nicht nur gerissene Bildschirme reparieren sondern auch andere technische Defekte beheben. Somit bildet iCracked den größten Vermittler für effiziente Reparaturen an Smartphones und Tablets. Die schnelle und zuverlässige Verfügbarkeit steht dabei im Vordergrund, die Reparatur kann daher vor Ort beim Kunden Zuhause, im Café oder im Büro durchgeführt werden. Immer mit lebenslanger Garantie.
Geschäftsmodell
Seit März 2015 ist dieser Service nun auch in Deutschland verfügbar und auf die 16 Bundesländer sind 70 Techniker verteilt. Doch nun stellt sich doch die Frage: Wie sieht das Geschäftsmodell aus? Woran verdient iCracked? Laut der Aussage des Unternehmens basiert das Business-Modell von iCracked auf dem Verkauf der Ersatzteile. iCracked sorgt dafür, dass die iTechs hochwertige Ersatzteile bei der Reparatur der Geräte verwenden und geben darauf eine lebenslange Garantie. Zudem werden die iTechs mit einem Startkit ausgestattet. Das Unternehmen bietet für die Techniker außerdem Schulungen, Zertifizierungen und Unterstützung bei der Selbständigkeit angeboten.
Kostenfrage
Hier eine Sache, die uns auf den ersten Blick negativ auffiel: Die iTechs können die Preise selbst bestimmen. Sie bekommen lediglich Preisempfehlungen von iCracked. Diese sehen wie folgt aus: Ein Bildschirmersatz beim iPhone 6 liegt bei 145 Euro, bei einem iPhone 5 bei 90 Euro. Apple hingegen verlangt schon für Bildschirmreparaturen am 5er Modell stolze EUR 141,- und der Techniker von Apple kommt nicht zum Kunden ins Haus, sondern das iPhone muss verschickt werden.
Wir wollen jedoch nicht nur Informationen aus dem Internet, sondern wir wollen den Service von iCracked selber testen und bewerten. Dafür haben wir als Testgerät ein iPhone 5 mit einem Riss und Glassplitterungen am Display bereitgestellt und einen Termin mit einem iTech im iPadBlog-Headquarter vereinbart.
Unser Erfahrungswert
Hintergrundinformationen zu unserem Test
Wir haben von einer Leserin ein Gerät zum Reparieren zugesendet bekommen und haben es unserem iTech-Spezialisten (Herr C. K.) zur Verfügung gestellt und wollen den ganzen Reparaturprozess erleben.
Terminvereinbarung
Beim ersten Mal gehen wir nicht dran. Der iTech versucht es immer wieder, bis er mich endlich erreicht. Dann hat der erste telefonische Kontakt prima bis hin zur Terminfindung geklappt.
Persönliche Begrüßung
Pünktlich steht der iTech mit seinem iCracked Koffer vor der Haustür und zieht sogar die Schuhe aus, bevor er die Redaktion betritt. Wow, darüber würden sich auch die japanischen Freunde besonders freuen, die großen Wert auf diese Geste beim Betreten des Hauses legen. Der iTech kommt aber nicht nur zum Wohnort oder in die Geschäftsräume, sondern auch ins Café oder an andere Wunschorte. Wir empfehlen aber Orte zu wählen, wo ihr dem Servicedienstleister auch einen WLAN-Zugang geben könnt, denn dieser wird unbedingt für das zu reparierende Gerät benötigt.
Werkzeugtruhe und Umsetzung
Wir geleiten ihn zu unseren Arbeitsräumen und bieten ihm einen Schreibtischplatz an, an welchem er sein ganzes Zubehör ausbreitet, welches aus der (bald kultigen) iCracked Werkzeugtruhe genommen wird. Hier scheint alles drin zu sein, um einen mobilen Einsatz zu garantieren. Von Spezialwerkzeug über speziellen Folien (für den Abzug eines splittrigen Displays) über Saugnäpfe und Ersatzteile bis hin zu weiterem Spezialwerkzeug. Innerhalb von 45 Minuten ist das Display ausgetauscht und das iPhone modernisiert. Wir sind begeistert von der Improvisationsgabe und Lösung auch unvorhergesehener Probleme und Herausforderung. In der Tat scheint der Rahmen verzogen zu sein. Doch mit den richtigen Kniffen und der richtigen Bearbeitung an den entsprechenden Stellen wird das iPhone zu einem internen Meisterstück. „Zack“ und die Zufriedenheit ist dem iTech ins Gesicht geschrieben. Zusätzlich wurde das Flexkabel getauscht – kein Problem. Am Ende wird der Reparaturvorgang abgeschlossen, in dem traditionell eine App für einen Gerätecheck verwendet wird und eine Unterschrift des Kunden auf dem iOS-Gerät benötigt wird.
Garantie
Sobald man am Gerät etwas verändert geht die Herstellergarantie verloren, oder? Korrekt, iCracked äußert sich dazu wie folgt:
„Die Serviceleistungen von iCracked können die Herstellergarantien für das Mobilgerät ungültig werden lassen. Wir können im Fall der Ungültigkeit der Herstellergarantien keine Verantwortung oder Garantien übernehmen. An deren Stelle tritt jedoch die lebenslange Garantie, die wir auf die reparierten Teile geben. Außerdem bemühen wir uns, nach eigenem Ermessen, eine eigene Garantie auf Teile oder erbrachte Leistungen anzubieten.“
Nur iPhones?
Derzeit bei iCracked im Programm sind Apple- und Samsung-Smartphones. Sollte die Nachfrage für andere Modelle jedoch steigen, sollen diese auch in das Portfolio aufgenommen werden. Im Moment erhält das Unternehmen laut eigener Aussage kaum Anfragen für andere Geräte.
Fazit
Am Ende ist alles gut und wie die Abschluss-Email unterstreicht: Das Leben kann weiter gehen! Das Unternehmen unterstreicht seine Servicequalitäten und bittet um die Beantwortung von wenigen Fragen, um den Kundendienst zu optimieren. Wir empfehlen die Teilnahme, um an einer großen Sachen und Veränderung im Dienstleistungssektor teilnehmen zu können. Unser Erfahrungswert zeigt einmal mehr, dass Deutschland doch nicht ganz in einer Servicewüste untergegangen ist, sondern dass Unternehmen noch an den Kunden denken und sich diese Company wohl gefragt haben muss: Wenn das passiert, was würde ich mir als Kunde wünschen und gebrauchen? Die Antwort zeigt iCracked. Wir sind uns sicher, dass diese Service großes Gefallen finden wird. Bedenken wir die weiteren Geräte wie iPad Pro (Projektname) und diverse Smartwatch-Modelle, die noch repariert werden könnten, scheint dies ein großer Geschäftszweig in der Zukunft zu sein.
Fotoshow: Besuch des iTech bei der iPadBlog.de Redaktion
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Ahhh, hilfe, mein iPhone ist heute früh runter geplumpst – checke erstmal die Garantie bei Apple vor Ort… Mist!
Voll zufrieden, 160€ fürs iPhone 6 Display gezahlt, bisschen teuerer als bei Apple aber dafür kam der Techniker zu mir und ich musste keine 40km zu Apple nach Frankfurt fahren