Noch gibt es keine Klarheit: Die Verwirrung um das Interesse an der Apple Watch findet kein Ende. Die jüngsten Ereignisse lassen wieder am Erfolg des neuesten Apple Produkts zweifeln. Der Analyst Andy Heargreaves will nun basierend auf einer Recherche über Google Trends herausgefunden haben, dass die Nachfrage nach dem Gerät seit dem Launch Ende April immer weiter abnimmt. Aktuell sollen die Suchanfragen sogar weit unter denen des iPads und sogar des iPods liegen. Auch wurde eine Umfrage durchgeführt, in welcher nur 38 Prozent der Befragten die Apple Watch überhaupt weiterempfehlen würden. Wir haben die diversen Spekulationen, Analysen und Umfragen genauer unter die Lupe genommen.
“Die Apple Watch-Anschlusskäufe sind mittelmäßig”
Die geringe Internet-Suche nach der Smartwatch ist eigentlich nichts Neues. Bereits im März hatte der Social Media-Marktforscher LikeFolio in einer Twitter-Analyse der ersten Schlagwort-Erwähnungen in den 24 Stunden nach der Keynote ein eher enttäuschendes Medien-Echo festgestellt. Das Feedback auf die Watch nach dem Release, könnt ihr auch hier noch einmal nachlesen.
“Nach einem starken Start sind die Anschlusskäufe mittelmäßig”,
so das Zwischenfazit von Heargraves. Wegen dieses starken Starts rechnen Analysten mit einem Verkauf von elf Millionen Apple Watches bis Ende des Fiskaljahres. Dabei wird jedoch gleichzeitig eingeräumt, dass das Vertrauen in das erste gänzlich neue Apple Produkt seit 2010 schwindet. Zum Vergleich: Frühere Schätzungen beliefen sich auf über 24 Millionen verkaufte Einheiten.
Das sogar der iPod noch mehr Anklang in den Suchmaschinen findet, als die neue Watch, sollte Apple wirklich zum Nachdenken anregen. Gerade wenn man bedenkt, dass die iPod-Sparte kürzlich von Apples Website durch Apple Music verdrängt wurde.
Umfrage: Wie kommt die Apple Watch bei den Kunden an?
Eine kleine Umfrage, welche 52 Personen umfasste, führte UserTestings durch. Publiziert wurde diese Umfrage dann vom US-Magazin Forbes. Zwar sind 52 Befragte nicht gerade umfassend, bieten aber dennoch eine Referenz zum hochrechnen. Die Empfehlungsquote von 38 Prozent liegt aber glücklicherweise immer noch höher, als derer, die von der Smartwatch abraten würden, nämlich 27 Prozent. 35 Prozent der Befragten geben sich neutral und würden die Uhr weder empfehlen, noch davon abraten. Die meisten Befragten nannten die Apps von Drittanbietern als das Größte Problem mit der Watch, dies soll jedoch in watchOS 2 behoben werden. Der zuständige UserTesting-Vizepräsident Michael Mace (Apples Marketingdirektor von 1987-1997) erklärte, dass das Ergebnis der Umfrage nicht gerade überwältigend sei. Dies sei beim Start des iPhones im Jahr 2007 jedoch wegen des schwachen Browsers kaum anders gewesen.
Richtiger Apple Watch-Erfolg kommt noch?
Der Analyst Trip Chowdhry gab sein Statement vor erst einer Woche ab. Laut seiner Aussage handelt es sich beim Käuferansturm keinesfalls um ein Strohfeuer:
“Die Nachfrage nach der Apple Watch wird stärker”.
Bis Ende des laufenden Kalenderjahres sei Apple auf dem Weg sage und schreibe 40 bis 42 Millionen Einheiten zu verkaufen.
„Es wird ein Apple Watch Weihnachten“.
So legt sich der Analyst auf den vermeintlichen Kassenschlager des kommenden Winters fest. Vielleicht etwas weit hergeholt. Der Durchschnittsverkaufspreis der Uhr wird auf 575 Dollar festgelegt. Sollten also tatsächlich 42 Millionen Einheiten über die Ladentheke gehen, könnte sich Apple bis ans Jahresende über einen Umsatzschub von 24 Milliarden Dollar freuen.