Gastbeitrag von Jens Schröder
Die Aufgabe, eine Unternehmenspräsentation zum Thema iPhone vorzutragen, hat den Ehrgeiz in mir geweckt. Warum nicht einmal probieren, Präsentation und Handout ausschließlich auf iOS Geräten zu erstellen?
Seit ich meinen Arbeitesrechner immer häufiger im Büro liegen lasse, wickle ich fast alle Office Angelegenheiten nach Feierabend und an Wochenenden von meinen mobilen Allzweckwaffen ab. Was werde ich brauchen? iPhone, iPad, Pages, Keynote. Zum Präsentieren dann noch einen VGA Adapter oder DisplayPort-auf-HDMI-Kabale-Adapter für den Beamer.
Schritt 1: Konzept ausarbeiten
Hierzu reichen ein paar Notizen, die man sich auf dem Notizzettel macht, vollkommen aus. Wie sich später herausstellte war es eine clevere Wahl, dies nicht in Pages zu tun. Wenn man innerhalb einer App wie Pages zwischen den Dokumenten wechselt, muss man sich auf lange Wartezeiten einstellen. Der Wechsel zwischen 2 Apps geht dafür dank dem Multitasking Menü im iOS und den neuen 4 Finger Gesten flott von der Hand. Seit iOS 10 ist aber auch das Öffnen eines weiteren Fensters möglich. Heute nutzen wir auf dem iPhone iOS13 und auf dem iPad das iPadOS.
Schritt 2: Präsentation erarbeiten
Eine echte Hilfe ist hierbei die Bildersuche von Google. Dank eines Geistesblitzes habe ich direkt nach Suchbegriffen wie „iPad“ auch „PNG“ als Dateiendung angegeben. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer ein freigestelltes Bild (in meinem Fall auch die Icons der Apps) zu finden. Auf einer Apple-typischen Keynote Vorlage mit dunklem Verlauf machen sich Bilder mit weißen Rändern nicht so gut. Und das vom Mac aus bekannte Tool zum Freistellen in Keynote gibt es nicht auf der iPad App. Da wären wir auch schon bei den ersten Grenzen. Weitere sollten folgen.
Für meine iPhone-Präsentation typische Szenen auf dem eigenen iPhone nachzustellen und die Screenshots via Fotostream auf das iPad zu übertragen, um sie dort in die Folien einfließen zu lassen, ist ein Kinderspiel. Wer damit aber wirklich in Echtzeit arbeiten muss, wird den einen oder anderen Tee trinken dürfen. Hier sind Wartezeiten angesagt, bis das Bild aus Amerika zurück ist. Alternativ hätte ich auch das Camera Connection Kit oder Lightning-auf-USB-Adapter nehmen können, hatte aber keines zur Hand. Hiermit lassen sich Bilder (und auch Videos) bequem von iPhone zu iPad übertragen. Auch ohne Wifi in der Nähe. Genial hingegen sind die Animationsmöglichkeiten in Keynote. Erst war ich etwas irritiert über mangelnde Animationswerkzeuge, bis ich die Folienübergänge mit dem Werkzeug „Zauberei“ bearbeitet habe. Hier lassen sich wirklich komplexe Folienübergänge mit Objektverschiebung realisieren und animieren.
Schritt 3: lief parallel zu Schritt 2: Das Handout gestalten
Zack, rüber zu Pages und die Folieninhalte hinein kopieren. Während man in Keynote ja meist nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ arbeitet, versucht man in einem Handout alle Informationen möglichst kompakt auf einen Zettel zu bringen. Man fängt an, zu layouten und in vielen Text- und Bildelementen zu arbeiten. Dafür ist Pages auf dem iPad meiner Meinung nach eher grenzwertig zu nutzen. Die gute Nachricht: Ja, es geht. Das Ergebnis ist toll. Allerdings wäre ich hier an meinem Rechner locker in einem Viertel der Zeit fertig gewesen (aber der Rechner stand ja im Büro). Vor Allem, das ständige Wechseln zwischen Keynote und Pages wird irgendwann zum lästigen Krampf und man wünscht sich, die Programme nebeneinander laufen lassen zu können. Könnte ja ab iOS 10 funktionieren…;-) Vor allem die mangelnden Presets im Bereich der Stile machen Pages auf lange Sicht zum Zeitdieb.
Mein Tipp
Auf dem iPad erstellte Dokumente einmal in Pages für Mac öffnen, die von Hand eingerichteten Stile für Text, Überschriften, Aufzählungen usw. als neue Stilvorlage abspeichern und das Dokument als Standardvorlage wieder aufs iPad bringen erleichtert die Arbeit mit Stilen.
Kleine und große Highlights
Die gesamte Präsentation war trotz der High-Resolution Screenshots des iPhone Retina Displays erstaunlich klein. Das coolste Erlebnis hatte ich allerdings, als ich in der Arbeitspause der Meinung war, zum Frisör gehen zu müssen. Meist hat man dort noch ausreichend Zeit am iPhone rum zu spielen. Und da ich zufällig in meiner iCloud das Hochladen von Dokumenten aktiviert hatte, war die Präsentation nicht nur in der Cloud sondern auch auf meinem iPhone verfügbar. Auch auf dem iPhone kann man perfekt mit Keynote arbeiten (was natürlich bequemer ist, wenn man fertige Folien zum duplizieren hat). So hatte ich später Zuhause auf dem iPad schon 4 Folien mehr erarbeitet ohne kompliziert die Datei wieder vom iPhone runter zu bekommen.
Das Präsentieren ist dank iPhone 11 und iPad Pro (aktuelle iPad-Modelle) ein Kinderspiel. Beide Geräte sind in der Lage, einen Beamer anzusteuern. Mehr noch, beide spiegeln den Inhalt der Geräte komplett auf dem Beamer wieder. In Keynote hält das iPhone oder iPad auf dem eigenen Schirm auch Moderatorennotizen bereit, während am Beamer die Präsentation läuft.
Fazit
Fertige, gut ausgearbeitete Vorlagen machen das Arbeiten deutlich einfacher und ich würde fast sagen, dass ein Desktop Rechner überflüssig wäre (falls man einen AirPrint fähigen Drucker sein Eigen nennt – siehe auch den 33. AppTreff). Wer aber von Null anfängt, ist besser beraten, die ganze Show auf einem richtigen Mac vorzubereiten.
Präsentationen erstellen lassen – Kontakt
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